Kunstaktion unter nordischen Verhältnissen
Lübecker Holstentor: Schaumaktion verschoben
Zahlreiche Menschen waren am Sonntag zum Holstentor gekommen, um der Schaum-Kunstaktion beizuwohnen. Sie mussten sich allerdings gedulden.
Quelle: Holger Kröger
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Lübeck. Es sollte ein Kunstwerk aus buntem Schaum werden: Das Holstentor in Lübeck sollte am Sonntag für einen kurzen Moment in einem ganz anderen Licht erscheinen. Die Künstlerin Stephanie Lüning hatte den Plan, zwischen 14 und 16 Uhr das Wahrzeichen der Hansestadt mit einer Schaum-Kunst-Aktion in bunte Flocken zu tauchen.
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Riesige farbige Schaumberge aus biologisch abbaubarem Spülmittel und Lebensmittelfarbe wollte die Künstlerin mithilfe einer Schaummaschine rund um das Holstentor platzieren. Aber dafür gab es strenge Auflagen der Stadt. Eine davon lautet: Der Wind dürfe nicht stärker sein als 39 Kilometer pro Stunde (km/h). So teilt es Diana Wenninger, Sprecherin der Lübecker Museen, mit. Das Problem heute: Zwar wird die Windgeschwindigkeit in und um Lübeck zum Beispiel von wetter.de mit 26 km/h angeben. Also alles im grünen Bereich für die bunte Party. Allerdings können Böen der Voraussage nach auch bis 47 km/h erreichen.
Um kurz nach 13 Uhr hieß es dann: Die Aktion muss verschoben werden. „Es hat einfach keinen Zweck, der Wind ist zu stark. Der Schaum treibt unkontrolliert weg“, so Noura Dirani, Leiterin der Kunsthalle St. Annen. Jetzt hoffe man, dass sich die Wetterlage beruhigt. So lange wurde die Aktion auf 19 Uhr verschoben. Die Aktion abzusagen, wäre ein zu großer Aufwand gewesen, alle Materialien seien schon beschafft worden.
Das Meer aus Schaum sollte nach einiger Zeit wieder restlos verschwinden. „Mit ihren künstlerischen Aktionen greift Lüning in urbane Infrastrukturen ein und schafft traumähnliche Szenarien“, schreibt die Kunsthalle St. Annen in einer Mitteilung.
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Ausstellung „Hello Lübeck“ in der Kunsthalle St. Annen
Moderne Kunst können Lübecker und ihre Besucher dennoch erleben. Die Aktion gehört zum zweiten Teil der Ausstellung „Hello Lübeck“, die seit dem 11. April in der Kunsthalle St. Annen zu sehen ist. Unter anderem können Besucherinnen und Besucher die performative Arbeit „Smell Maneuver“ von Christian Jankowski erleben, bei der sie den Geruch von „Gerechtigkeit“ und „Verschwörungstheorie“ entdecken können.
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Eine weitere sinnliche Erfahrung wird die Installation „The way to success“ vom Leipziger Künstlerduo Famed sein: Tausende Glückskekse können erst betrachtet und anschließend verzehrt werden.
LN