Rostock. Die Spielzeit ist abgelaufen, aber die finale Szene des Derbys steht noch aus. Die Handballerinnen des Rostocker HC führen gegen den SV Fortuna 50 Neubrandenburg mit 28:27 (14:17), als die Schiedsrichter nach einer unglücklichen Abwehraktion von Nele Reimer auf Rot für die RHC-Torjägerin und Siebenmeter für die Gäste entscheiden. Madlen Kloska tritt an, holt aus und wirft, doch Torhüterin Lena Clasen ist zur Stelle. Mit dem rechten Unterarm pariert die Kapitänin der Dolphins den Ball.

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„Jaaa, geil!“, schießt es der Derby-Heldin in diesem Moment durch den Kopf. Dann stürmt sie jubelnd ihren Teamkolleginnen entgegen. Die Rostockerinnen streifen Meistershirts über und feiern mit den Fans – den Erfolg im Landesduell und den Staffelsieg im Nord-Osten.

Favorit gerät nach gutem Beginn ins Hintertreffen

Vor 163 Zuschauern in der Fiete-Reder-Halle sah es lange Zeit nicht nach einem Heimsieg aus. Der klar favorisierte Drittliga-Spitzenreiter kam zwar gut ins Spiel, führte 5:3 und 6:4, doch dann riss der Faden. Es lief im Angriff nicht rund. In der Abwehr bekamen die Dolphins keinen Zugriff mehr.

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Das Tabellenschlusslicht aus der Vier-Tore-Stadt zog auf 14:10 (23.) davon. Auch beim 16:21 (39.) und 22:26 (49.) liefen die Gastgeberinnen einem klaren Rückstand hinterher. Doch das Team von Trainer Dominic Buttig bewies Moral und kämpfte sich zurück. Lidia Halawczak brachte ihr Team mit einem Doppelschlag zum 28:27 in Führung.

RHC verpasst vorzeitige Entscheidung

In der an Spannung und Dramatik kaum zu überbietenden Schlussphase besaßen die Gastgeberinnen die Chance auf den entscheidenden 29. Treffer, konnten diese aber nicht nutzen. Im Gegenzug gab es die Herausstellung von Nele Reimer und Strafwurf für die Gäste.

Sie wurde von ihren Teamkolleginnen auf Händen getragen: Torhüterin Lena Clasen, die im Derby gegen Neubrandenburg den entscheidenden Strafwurf parierte.

Sie wurde von ihren Teamkolleginnen auf Händen getragen: Torhüterin Lena Clasen, die im Derby gegen Neubrandenburg den entscheidenden Strafwurf parierte.

Die Torhüterinnen Lena Clasen, die zuvor bereits einen Strafwurf von Nele Stenzel entschärft hatte, und Sara Peters schauen sich die Wurfbilder der Kontrahentinnen an. In finalen Situationen haben die Schützinnen bevorzugte Ecken, erzählt Lena Clasen, „aber ich habe voll spekuliert. Es gab keine andere Option, als diesen Ball zu halten.“

Durch das Herzschlag-Finale sei der Erfolg emotionaler, erklärt die 22-Jährige, die mit ihrem Team zum Abschluss der Hauptrunde am 20. April beim SV Henstedt-Ulzburg gefordert ist. Das Ziel sei klar, sagt die Kapitänin: „Wir wollen die Stimmung und Spannung oben halten und mit einem Sieg und einem guten Gefühl in die Aufstiegsrunde gehen.“

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Die Mannschaft habe sich im Vergleich zur Vorsaison, als nach dem Staffelsieg der Sprung in die 2. Liga verpasst wurde, gefestigt, meint Lena Clasen. „Wir haben gelernt, besser mit Niederlagen und dem Druck umzugehen. Das wird uns helfen“, ist die Schlussfrau überzeugt. Dementsprechend optimistisch sei sie für die Aufstiegsrunde: „Ich glaube schon, dass da einiges für uns drin ist.“

RHC: Clasen, Peters, Zidorn – Bladt, Punzius 5, Johannisson 1, Reimer 10/6, Siemko, Grützner, Halawczak 2, Kokot, Drewnik 1, Köppen 5, Pieth 3, Rotfuß 1.

Siebenmeter: RHC 6/6, Fortuna 6/4.

Strafminuten: RHC 6 (plus Rot gegen Reimer/60.), Fortuna 8.

OZ



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