„Manchmal ist sein Taktgefühl in Nordsibirien“ oder „Wer bist du überhaupt?“, das sind zwei Sätze, die allein in der letzten Woche über Joachim Llambi gesagt wurden. Der „Let‘s Dance“-Juror eckt mit seiner strengen Art gern mal an.

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Ersteres Zitat stammt von Christian Polanc, der bis zur letzten Staffel selbst über Jahre als Profitänzer an der RTL-Show beteiligt war und Llambi daher gut kennt. Er sagte den Satz gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), nachdem der Juror die Reiseinfluencerin Ann-Kathrin Bendixen („Affe auf Bike“) am vergangenen Freitag mit seinem Urteil zum Weinen gebracht hatte.

Ist Joachim Llambi wirklich eiskalt ‒ oder was steckt dahinter?

Der zweite Satz stammt von Comedian Oliver Kalkofe. In Barbara Schönebergers Podcast „Mit den Waffeln einer Frau“ nannte er als einen von mehreren Gründen dafür, warum er nie zu „Let‘s Dance“ wolle, dass er sich nach einer anstrengenden Trainingswoche nicht „von Llambi zusammenscheißen lassen wollen“ würde. Verständlich. Und Cora Schumacher warf Llambi im vergangenen Jahr sogar Mobbing vor, nachdem er noch mal über ihren „Let‘s Dance“-Auftritt aus 2015 schlecht geredet hatte.

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Aber ist der Juror wirklich so eiskalt, oder greift da auch ein bisschen das Prinzip „Harte Schale, weicher Kern“? Oder spielt er vielleicht nur den „Bad Cop“ in der Dreierkonstellation mit Jorge González und Motsi Mabuse? Denn auffällig ist auch, dass deren Urteil oft wesentlich freundlicher ausfällt. González nimmt meist den emotionalen Part ein, geht in seiner Bewertung von seinem Gefühl aus und sagt weniger zu konkreten Schritten oder Bewegungen. Llambi ist da das klare Gegenteil ‒ und Motsi steht irgendwo dazwischen. Ob die drei sich da auch ein bisschen abgesprochen haben über ihre Rollenerfüllung? Möglich wär‘s.

Seit 18 Jahren „Let’s Dance“-Juror

An Tanzexpertise jedenfalls ‒ das merkt man seinen Urteilen auch an, so hart sie manchmal in der Wortwahl sind ‒ mangelt es dem 59-jährigen Llambi nicht. Bevor er Wertungsrichter und TV-Juror wurde, war er selbst als professioneller Turniertänzer tätig. Mit 16 Jahren kam er durch seine Mutter, damals Sekretärin in einer Duisburger Tanzschule, zum Tanzen und wurde schnell ambitioniert. 1989 wechselte er von den Amateuren zu den Profitänzern und nahm mit seiner Tanz- und auch Lebenspartnerin Sylvia Llambi bis 1991 an Professionals-, Welt- und Europameisterschaften teil. Mit seiner ersten Frau war er mehrere Jahre verheiratet, bis die Ehe scheiterte. Später gab er der Tschechin Ilona Llambi das Jawort.

Nach der Profikarriere folgten für Llambi verschiedene Verbandsfunktionen, etwa als Medienbeauftragter und später leitender Direktor des Deutschen Professional Tanzsportverband (DPV) sowie als Sportdirektor des internationalen Tanzsportverbandes WDSF. Das Tanzen war aber nicht immer sein Beruf: Nach dem Abitur machte er nämlich eine Ausbildung zum Bankkaufmann, war später Aktienmakler an der Düsseldorfer Börse und noch bis 2012 Börsenmakler an der Frankfurter Börse. Schon rund sechs Jahre vorher, im Jahr 2006, wurde er Mitglied der „Let‘s Dance“-Jury. Die Rolle, in der die meisten von uns ihn kennen ‒ und in der ihn so mancher Promi fürchtet. Wenige Punkte und vernichtende Worte, wie es bei Bendixen zuletzt der Fall war, bekommt schließlich keiner gern.

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Llambi: „Zu Hause bin ich doch immer der Liebste“

Dass Llambi nicht um die Auswirkungen seiner Worte weiß, ist unvorstellbar. Der Tanzexperte ist lange schon Medienprofi, stand neben „Let‘s Dance“ auch für weitere Formate wie „Grill den Henssler“ oder „Llambis Tanzduell“ vor der Kamera. Der Mann weiß um sein Image, pflegt es und scheint sich damit wohlzufühlen. Und die Erfahrung zeigt: Kommt es dann doch mal zum Lob des Jurors oder gar zu zehn Punkten für ein Paar, wird das umso ehrfürchtiger von den Promis angenommen. Es ist quasi der „Let‘s Dance“-Ritterschlag.

Denn, das muss man ihm lassen, gefällt dem 59-Jährigen eine Performance, bringt er das auch zum Ausdruck. So war es zuletzt beim 30-Punkte-Tanz von Gabriel Kelly, nach dem Llambi ihn den Favoriten der Sendung nannte. Und zu Hause sei er sowieso „immer der Liebste“, plauderte Llambi vor ein paar Jahren im Gespräch mit „Grill den Henssler“-Moderatorin Laura Wontorra aus. Das sage seine Frau.

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Bei Henssler sprach Llambi von „seiner Frau“

Apropos Ehefrau: Von Ilona Llambi war er schon vor besagter „Grill den Henssler“-Show getrennt. Der Juror hatte eine andere Beziehung, die aber nicht lange hielt. Es wird spekuliert, dass er wieder mit seiner Frau zusammen ist, bestätigt hat er das nie offiziell, aber er war unter anderem in der RTL-Tanzshow wieder mit Ehering zu sehen und sprach etwa 2020 bei Henssler über „seine Frau“.

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Mit Ilona Llambi hat der Juror eine gemeinsame Tochter namens Helena, außerdem brachte seine Ehefrau eine Tochter aus früherer Beziehung mit in die Ehe, Katharina. Mit ihr zeigte er sich auch schon mal auf den roten Teppichen von Events. Und auch mit der jüngeren Tochter Helena moderierte er vor wenigen Wochen eine Veranstaltung, sie zeigte zudem einen Schnappschuss mit Papa Llambi beim Abendessen auf Mallorca auf Instagram. Auf der Urlaubsinsel soll Llambi mittlerweile leben, immer wieder teilt er auch Bilder von dort, etwa beim Radfahren oder Golfen.

Das Tanzen und „Let‘s Dance“ sind seine Passion, aber er hat ganz offensichtlich auch noch ein Leben neben der Bühne ‒ in dem er nicht den strengen Juror gibt.





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