Der niederländische Konzern ASML überrascht Marktbeobachter mit unerwartet hohen Gewinnen, während die Verkaufszahlen hinter den Prognosen zurückblieben. Das berichtet CNBC am Mittwoch. Trotz eines Rückgangs der Nettoumsätze um 21,6 Prozent und des Nettogewinns um 37,4 Prozent hält das Unternehmen an seiner Jahresprognose fest. Beobachter hatten mit noch stärkeren Gewinneinbußen gerechnet. Viele Anleger nehmen dennoch Gewinne mit.
ASML spricht von „Übergangsjahr“ 2024
ASML-CEO Peter Wennink sagte laut dem Bericht: „Wir sehen 2024 als ein Übergangsjahr mit kontinuierlichen Investitionen sowohl in den Kapazitätsanstieg als auch in die Technologie, um für eine Trendwende in der Branche bereit zu sein.“ ASML hatte bereits im Vorfeld angegeben, einen ähnlichen Umsatz für 2024 wie im Vorjahr zu erwarten. Der lag 2023 bei 27,6 Milliarden Euro.
Die Nettoumsätze lagen im ersten Quartal bei 5,29 Milliarden Euro, gegenüber den erwarteten 5,39 Milliarden Euro. Der Nettogewinn erreichte dagegen 1,22 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen von 1,07 Milliarden Euro deutlich.
Trotz der gemischten Zahlen gab sich ASML optimistisch. Chef Wennink sagte zu CNBC: „Unsere Prognose für das gesamte Jahr 2024 bleibt unverändert, wobei wir erwarten, dass die zweite Jahreshälfte stärker als die erste sein wird, im Einklang mit der Branchenerholung.“
Absatz von ASML-Maschinen zur Chipherstellung legt wieder zu
ASML, weltweit führend in der Produktion von Maschinen, die für die Herstellung fortschrittlicher Chips benötigt werden, litt unter der schwachen Nachfrage nach Verbraucherelektronik im vorigen Jahr, was wiederum zu einem geringeren Verkauf von ASML-Produkten führte. Jedoch sehen verschiedene Halbleiterunternehmen, wie der Speicherchiphersteller Samsung, eine Erholung der Nachfrage.
Roger Dassen, CFO von ASML, äußerte in einem Video-Interview seine Hoffnungen für 2025. Demnach erwartet er die Eröffnung neuer Produktionsstätten und einen generellen Aufschwung in der Branche.
Abschließend berichtet CNBC, dass ASML die Auswirkungen der Exportbeschränkungen für China im ersten Quartal noch nicht angesprochen hat. Dennoch verzeichnete das Unternehmen im ersten Quartal 49 Prozent seiner Gesamtverkäufe in China, ein Anstieg von 39 Prozent im vierten Quartal 2023.
ASML erreicht Börsenwert von rund 340 Milliarden Euro
ASML erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz in Höhe von rund 27,6 Milliarden Euro. Damit konnte der Konzern den Wert im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent steigern. Zu den Kunden gehören die führenden Chiphersteller der Welt, wie TSMC, Samsung und Intel.
In den vergangenen Monaten konnte ASML auch seinen Börsenwert massiv nach oben treiben. Aktuell beläuft er sich auf rund 350 Milliarden Euro. Das ist deutlich mehr als der des wertvollsten deutschen Unternehmens SAP.