Das iranische Regime will der Welt Stärke zeigen: Präsident Ebrahim Raisi nimmt an einer Parade zum Tag der Armee in der Hauptstadt Teheran teil.

Das iranische Regime will der Welt Stärke zeigen: Präsident Ebrahim Raisi nimmt an einer Parade zum Tag der Armee in der Hauptstadt Teheran teil.

Foto: imago/ABACAPRESS

Die israelische Regierung hat nicht lange gewartet mit einem Gegenschlag. Das könnte sich als Vorteil erweisen für die weiteren Entwicklungen, zumal kein Schaden entstanden sein soll – wenn beide Parteien die Ruhe bewahren. Israel hat bewiesen, dass es das weit entfernte Staatsgebiet des Iran aus der Luft angreifen kann; der Iran hat die Attacke abgewehrt. Damit könnten sich beide zufriedengeben und zum verdeckten Krieg zurückkehren, den sie sich seit Jahren liefern: Mit Iran verbündete Milizen im Libanon, Syrien oder Irak feuern Raketen auf Israel; die Israelis töten ungesetzlich iranische Militärs oder Nuklearforscher. Erste iranische Reaktionen deuten an, dass man den Vorfall schnell vergessen machen will, um nicht reagieren zu müssen.

Wie angekündigt, hat sich Israels Premier Netanjahu nicht zum Stillhalten überreden lassen, auch nicht durch US-Präsident Joe Biden. Ob die gemäßigt ausgefallene militärische Reaktion Israels den Aufrufen zur Zurückhaltung geschuldet ist, lässt sich schwer einschätzen. Fest steht: Diese israelische Regierung ist kaum von außen zu beeinflussen, handelt weitgehend autonom und häufig unverantwortlich. Trotzdem halten die USA weiterhin zu Israel, militärisch wie diplomatisch: Den Vorstoß, Palästina die UN-Vollmitgliedschaft zuzuerkennen, hat der US-amerikanische UN-Botschafter per Veto verhindert. Das wäre die Chance gewesen, einen Bruch zu vollziehen mit der bedingungslosen Unterstützung einer destruktiven und völkerrechtswidrigen israelischen Politik gegenüber den Palästinensern. Wenn Washington solche Chancen nicht ergreift, wird der Krieg im Gazastreifen weitergehen.

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