München – Gibt’s die Revanche für Sechzigs Hinspielpleite? Oder die (Vor-) Stadtmeisterschaft für Haching? “Über diesem Derby steht, dass wir die Leistung auf den Platz bringen wie in der zweiten Halbzeit gegen Saarbrücken und so fokussiert sind wie in Regensburg”, sagte 1860-Trainer Argirios Giannikis gewohnt sachlich-nüchtern: “Wir wollen den letzten Schritt gehen, um final die Klassen zu halten.”

Und das, obwohl er am Vorabend beim Stammtisch der Landtags-Löwen und danach bei der 125-Jahr-Feier von Sechzigs Fußballabteilung gleich zwei Gelegenheiten hatte, auf seine Löwen anzustoßen. Der 43-Jährige, der das Bierchen ebenso anderen überlässt wie große Parolen, schob noch hinterher: “Wir haben leider nicht in der Hand, ob wir Haching noch überholen können, von daher machen wir uns darüber keine Gedanken, sondern wollen das Maximale aus dem Spiel rausholen.” Also einen Auswärts-Dreier, der sich angesichts von geschätzt 5.000 Löwen im Sportpark wie ein Heim-Erfolg anfühlen könnte. Anders SpVgg-Coach Marc Unterberger: Der haute die ein oder andere Derby-Floskel raus.

Winter-Neuzugang Max Reinthaler vor Rückkehr

Zurück zu Sechzig, das am Freitag laut TSV die Drittliga-Lizenz für die Spielzeit 2024/25 unter “unkritischen” Auflagen, aber ohne Bedingungen erhalten hat: Laut Giannikis stehe außer dem gesperrten Leroy Kwadwo, der im Rahmen einer Fan-Aktion zur Nachhaltigkeit mit dem Radl anreisen werde, alle Mann zur Verfügung. Winter-Neulöwe Max Reinthaler könnte sein Comeback feiern, Saarbrücken-Matchwinner Tim Kloss sei nicht nur wegen seines Tores, sondern “auch wegen seiner abgeklärten Leistung eine Option für die Startelf”.

1860-Geschäftsführer Oliver Mueller bei der Präsetation am Dienstagabend. Diese wurde auch im Internet auf Löwen-TV übertragen.

Nicht für die Öffentlichkeit: Powerpoint-Folie sorgt für peinlichen Moment …



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Ist für sein Temperament berüchtigt: Der ehemalige Löwen-Trainer Peter Pacult.

Kameramann attackiert: Ex-Löwen-Coach sorgt für Eklat



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Übrigens: Bei der am Donnerstagabend in der Sechzger-Alm gewählten 1860-Jahrhundertelf durfte Giannikis im Rahmen einer harmonischen Veranstaltung gänzlich ohne das zermürbende Lagerdenken der Löwen den Namen von Jahrhunderttrainer Werner Lorant verlesen und den anwesenden Kult-Trainer kennenlernen. “Ich habe mich geehrt gefühlt. Er ist eine herausragende Persönlichkeit in diesem Verein”, sagte er.

Die neuen Bosse wollen den TSV 1860 zu Bayerns Nummer zwei machen

Die Elf dazu bestand aus sechs Meisterlöwen um Torhüter-Ikone Petar “Radi” Radenkovic, den Verteidigern Manni Wagner, Bernd Patzke, Alfred Kohlhäufl sowie Mittelfeld-Stratege Peter Grosser und Torjäger Rudi Brunnenmeier. Die Mannschaft komplettierten Kult-Verteidiger Thomas Miller, die Spielmacher-Zauberfüße Thomas Häßler und Peter Nowak sowie die Sturm-Legenden Martin Max und Benny Lauth.

Auch die Hackordnung der bayerischen Vereine war zuletzt ein Thema: Geschäftsführer Oliver Mueller hatte im Rahmen der Präsentation „der neue Biss des Löwen“ noch vollmundig erklärt, mit 1860 Bayerns Nummer zwei werden zu wollen. Beim Landtags-Termin ruderte der Badener etwas zurück: „Das war keine Ankündigung, sondern eine Vision. Aus Augsburg hat mich niemand angerufen. Häme und Spott habe ich weder direkt, noch indirekt bekommen, aber durchaus skeptische Reaktionen.“ Was die Hachinger dazu sagen, die Sechzig im Rahmen einer kleinen Präsentations-Panne öffentlich klein machte und einen „Aldi-Parkplatz“ zuschrieb, ist nicht überliefert.

Argirios Giannikis wusste, worauf er sich beim TSV 1860 einlässt

Und was sagt Giannikis dazu, der die Giesinger als Trainer, sagen wir, möglichst schnell möglichst weit nach oben führen soll? “Dass der Verein mittel- und langfristig Visionen haben muss, ist klar. Dass Sechzig ein ambitionierter Verein ist und dass hier Druck herrscht, das wusste ich auch vorher.” Von daher konzentriere sich der gebürtige Nürnberger “auf das, was ich beeinflussen kann.”

Und das ist zu allererst, sich mit 1860 für das 0:1 in der Hinserie bei Unterhaching zu revanchieren…





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