Der Tierfotograf und Veteran Shayne Patrick Burke hatte sich kurz zuvor von seiner Frau verabschiedet, um weiter im Grand Teton National Park in Wyoming wandern zu gehen, als ihn ein „wirklich unangenehmes Gefühl“ überkam, wie der 35-Jährige auf Instagram schrieb. Instinktiv habe er begonnen, Äste zu zerbrechen, zu singen und laute Selbstgespräche zu führen, weil das helfen könne, Überraschungs­angriffe von Braunbären zu verhindern.

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Dann bemerkte der ehemalige Soldat ein Bärenjunges, das in etwa 50 Metern Entfernung den Hügel hinauflief, während er durch den Wald des 310.000 Hektar großen Parks wanderte, wie die US-Zeitung „New York Post“ schrieb. „Ich wusste, dass das nicht gut war“, schrieb Burke – und sah die Grizzly-Mutter schon auf sich zulaufen. Er habe daraufhin versucht, den Bären mit seinem Bärenspray abzuwehren, doch der Grizzly sei zu schnell gewesen.

Als die Bärin ihn ansprang, habe er sich umgedreht: „Ich entschied mich, ihr meinen Rücken zuzuwenden, und legte mich in Bauchlage.“ Um seinen Nacken zu schützen, verschränkte der Tierfotograf seine Hände hinter dem Nacken. Der Grizzly habe daraufhin in seine rechte Schulter gebissen und darauf geschlagen, ihn dann auf den Rücken gedreht und mehrfach in seine Beine gebissen. „Leider“ habe er daraufhin wieder geschrien und die Aufmerksamkeit der Bärin auf seinen Kopf gelenkt, woraufhin sie auch in seinen Hals biss.

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Bärenspray in letzter Sekunde

Dann die Rettung: Burke hielt noch immer die Dose mit dem Bärenspray in den Händen, auf die die Bärin zeitgleich biss. „Das Spray explodierte in ihrem Mund“, schilderte Burke die Situation; daraufhin ließ der Grizzly von ihm ab und lief zurück zu seinem Jungen. Noch in der Lage, sich selbst zu helfen, schrieb der Veteran seiner Frau eine Nachricht und rief einen Rettungs­hubschrauber.

Doch auch das Warten auf Rettung war nicht sicher für Burke; der Bär hätte jederzeit zurückkommen können, er konnte nicht gehen, und der Rettungs­hubschrauber hatte Schwierigkeiten, seinen genauen Standort zu finden. „In diesem Moment habe ich auf diesem kleinen Hügel akzeptiert, dass ich sehr gut hätte sterben können“, schreibt der 35-Jährige und berichtet von einem Video, das er aufgenommen und in dem er seinen Freunden und seiner Familie gesagt habe, dass er sie liebt.

Kurz darauf wurde der Tierfotograf gefunden und anschließend operiert. Er erwarte, wieder vollständig gesund zu werden – aber das sei „die gewalttätigste Erfahrung seines Lebens“ gewesen. Und dennoch respektiere und liebe er Wildtiere, schreibt Burke. Er sei zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, der Grizzly habe bloß sein Junges verteidigt.

US-Radar

Was die Vereinigten Staaten bewegt: Die USA-Experten des RND ordnen ein und liefern Hintergründe. Jeden Dienstag.

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Mitarbeiter des Nationalparks bestätigten den Angriff im Gespräch mit der „New York Post“. Da die Grizzly-Population in Wyoming zuletzt gewachsen ist, gibt es immer mehr Angriffe dieser Art.

RND/ew



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