In dem südostafrikanischen Inselstaat Madagaskar sind beim Durchzug von Zyklon Gamane mindestens elf Menschen getötet worden. Der Wirbelsturm, der den Inselstaat nach einer plötzlichen Kursänderung unerwartet getroffen hatte, habe Häuser und Bäume umgerissen und ganze Dörfer unter Wasser gesetzt, teilte die Nationale Behörde für Katastrophenschutz mit. Rund 7.000 Menschen seien von den Verwüstungen durch den Wirbelsturm betroffen.

Der Zyklon zog demnach mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde und starken Niederschlägen über die Insel. Teilweise seien Winde mit einer Geschwindigkeit von 210 Kilometern die Stunde gemessen worden. Sechs Menschen seien ertrunken und fünf weitere von umstürzenden Bäumen
oder beim Einsturz von Häusern getötet worden, teilte die Behörde mit.

Im Norden Madagaskars sind nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Hunderte Häuser, Straßen und Brücken überflutet oder zerstört worden. Viele Ortschaften seien vom Rest des Landes abgeschnitten und daher für Rettungskräfte schwer zu erreichen. Deshalb sei das Ausmaß der Schäden noch unklar

Letztes Jahr sorgte Tropensturm “Freddy” für Verwüstung

Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Wasser durch Dörfer strömte und Menschen durch hüfthohes Hochwasser wateten, um in Häusern eingeschlossenen Menschen zu helfen. Zahlreiche Straßen und Brücken waren überflutet und unpassierbar.

Mittlerweile wurde Gamane zu einem tropischen Wirbelsturm herabgestuft. Vorhersagen der Meteorologen zufolge sollte er bis Freitagnachmittag vorbeigezogen sein. Ein Zyklon, der sich so langsam fortbewegt, sei selten, sagte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde, Elack Andriakaja. Wenn ein Sturm lange an einer Stelle verharrt, zerstöre er die gesamte Infrastruktur und verursache erhebliche Überschwemmungen. Das habe “schwerwiegende Folgen für die Bevölkerung”.

Der Inselstaat mit rund 30 Millionen Einwohnern liegt im Indischen Ozean vor der Küste Mosambiks. Madagaskar ist regelmäßig von schweren Tropenstürmen betroffen. Vor einem Jahr verwüstete der Tropensturm “Freddy” Madagaskar sowie die Nachbarländer Mosambik und Malawi auf dem Festland. Dabei sind mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen.



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