Wolgast. Die Bewohner der Stadt Wolgast und des angrenzenden Festlandgürtels müssen bei der Bezahlung für Trink- und Schmutzwasser seit Jahresbeginn deutlich tiefer in die Tasche greifen.
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Bereits für 2023 hatte der Zweckverband Festland-Wolgast die Gebühren ordentlich erhöht. Nun drehte der Versorger für 2024 erneut an der Abgabenschraube. Seit Jahresbeginn beträgt die Verbrauchsgebühr für Trinkwasser statt bisher 2,39 nunmehr 2,66 Euro pro Kubikmeter. Die Mengengebühr für Schmutzwasser kletterte von 3,33 auf jetzt 3,59 Euro pro Kubikmeter.
Trinkwasserpreis steigt in zwei Jahren um 21 Prozent
Damit ist der Preis für Trinkwasser innerhalb von nur zwei Jahren um etwa 21 und jener für Schmutzwasser um rund 14 Prozent gestiegen. Parallel dazu hat der Verband auch die monatlichen Grundgebühren bei Trink- und Schmutzwasser weiter auf nunmehr 8,56 bzw. 7 Euro pro Berechnungseinheit erhöht.
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Für einen zentral erschlossenen Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Wasserverbrauch von 80 Kubikmetern ergibt sich somit im Vergleich zu 2022 eine 18,6-prozentige Kostensteigerung für Trink- und Abwasser von 578,96 auf 686,72 Euro im Jahr.
Auch höhere Gebühr für Niederschlagswasser in Wolgast
Die Gebühr für Niederschlagswasser stieg seit 2022 noch drastischer – nämlich um 61 Prozent von 0,49 auf nunmehr 0,79 Euro pro Quadratmeter. Die Mengengebühr für die Sammelgruben erhöhte sich seit Jahresbeginn von 20 auf 23,68 Euro pro Kubikmeter, jene für Kleinkläranlagen von 39,92 auf 41,66 Euro pro Kubikmeter.
„Praktisch ist alles teurer geworden“, sagt Christian Zschiesche, Technischer Geschäftsführer des Zweckverbandes Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Festland-Wolgast.
Quelle: Tom Schröter
Als Gründe für die Preisentwicklung führt die kaufmännische Geschäftsführerin Kerstin Wittmann die allgemeine Inflationsrate, höhere Löhne und Inflationsausgleich für die insgesamt 35 Angestellten des Zweckverbands und zehn bis 15-prozentige Kostensteigerungen für Materialien und Betriebsstoffe an. „Unsere Stromverträge sind ausgelaufen, sodass sich der Strompreis verdoppelt hat“, sagt sie. „Und: Die Kosten etwa für den Wachschutz sind zuletzt um 18 Prozent gestiegen.“
Verband auf Usedom ohne extra Grundgebühren
„Praktisch ist alles teurer geworden“, bekräftigt Christian Zschiesche, Technischer Geschäftsführer. Dies gelte etwa für die Aufwendungen zur Aufbereitung und Verwertung des in der Kläranlage anfallenden Klärschlamms und für Kosten im Bereich Hoch- und Tiefbau. Auch Technik sei deutlich teurer als noch vor wenigen Jahren. Ein Hochdruckspülwagen, der bei Verstopfungen in Abwasserpumpwerken zum Einsatz komme, sei vor zwölf Jahren noch für 220 000 Euro zu haben gewesen. Heute koste er 550 000 Euro.
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Mit seinen Gebühren bewegt sich der Festlandverband unter den aktuell gültigen Werten seines Usedomer Nachbarn. Zum Vergleich: Der Zweckverband Wasser/Abwasser Insel Usedom verlangt seit 2023 von seinen Kunden für Trinkwasser 3,17 Euro pro Kubikmeter. Für die Einleitung von Schmutzwasser in verbandseigene Kläranlagen sind aktuell 4,31 Euro je Kubikmeter fällig.
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Allerdings relativiert sich die jeweilige Gebührendifferenz, da auf Usedom keine monatlichen Grundgebühren erhoben werden, wie Verbandsgeschäftsführer Mirko Saathoff mitteilt. Andererseits würden gegenwärtig die Trink- und Schmutzwassergebühren auf der Ferieninsel neu kalkuliert. Voraussichtlich im April würden die Abgaben per Beschluss „angepasst“.
OZ