Durch den Film “Out of Rosenheim” wurde der Filmregisseur Percy Adlon berühmt – seine große Kunst bestand darin, Menschen, die wie totale Loser wirken, ins rechte Licht zu rücken.

Er gehört tatsächlich, unehelich, zur berühmten Berliner Hotelfamilie Adlon, aber geboren ist er (als Paul Rudolf Parsifal Adlon) in München, am 1. Juni 1935, und aufgewachsen ist er am Starnberger See. Er wollte Theater spielen und landete aber – er hat einfach eine sanfte, kultivierte Stimme – als Sprecher beim Bayerischen Rundfunk, und dort vertraute man ihm bald Filme mit eigenem Drehbuch, von ihm selbst inszeniert, an. Er fing an, über Künstler und Dichter zu erzählen, Robert Walser oder Annette Kolb. Schließlich machte er dann auch Erzählfilme, die verführerisch schillern zwischen der bayerischen Heimat und der weiten Welt. Seit Ende der Achtziger lebte und arbeitete er in Pacific Palisades, Kalifornien, wo einst viele deutsche Intellektuelle und Filmemacher – von Thomas Mann bis Fritz Lang – während der Nazizeit ihr Exil fanden. Für Adlon muss es sich dort gar nicht sehr viel anders als am Starnberger See angefühlt haben.



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