München – Matthijs de Ligt sprach von einem “Gerücht”, der niederländische Verteidiger des FC Bayern wollte sich bei der Personalie Julian Nagelsmann lieber nicht allzu weit in die Offensive wagen.
“Ich habe ein gutes Verhältnis zu ihm, ich habe letztes Jahr gut mit ihm gearbeitet”, sagte de Ligt in den Katakomben der Münchner Arena nach dem 2:0 gegen den 1. FC Köln: “Aber er ist jetzt Bundestrainer. Wir werden sehen, wer unser Trainer für die neue Saison wird.”
Doch wie Sie sehen, sehen Sie aktuell (noch) nichts, bei Bayerns Trainersuche herrscht weiter Stillstand, eine schnelle Lösung zeichnet sich nicht ab. De Ligt, dessen Mitspieler und alle Fans müssen sich gedulden. “Es ist wichtig, dass wir das Richtige machen und nicht das Schnellste”, betonte Sportdirektor Christoph Freund: “Wir wollen natürlich trotzdem zeitnah die Lösung präsentieren.”
FC Bayern: Max Eberl für Julian Nagelsmann als Tuchel-Nachfolger
Aber wie könnte die heißen? Fakt ist, dass der Name Nagelsmann seit Wochen an der Säbener Straße kursiert, über sein Comeback wird diskutiert – mitunter auch kontrovers. Sportvorstand Max Eberl soll den Bundestrainer als beste Lösung für die Nachfolge von Thomas Tuchel ansehen, auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß kann sich eine Nagelsmann-Rückkehr dem Vernehmen nach vorstellen.
Der Coach war Ende März 2023 bei Bayern entlassen worden, damals waren noch Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn im Amt. Hoeneß sprach später von einer Entscheidung, die “nicht unbedingt klug war”. Kürzlich sagte der Aufsichtsrat im BR: “Ich muss ehrlich sagen, dass es zuletzt von unserer Seite keine Geduld gab. Wenn man sich Julian Nagelsmann anschaut, der entlassen wurde, als alle drei Titel noch möglich waren, dann ist das eigentlich etwas, was nicht zum FC Bayern passt.”
Nagelsmanns Fehler bei erster Amtszeit schrecken einige Entscheider ab
Nagelsmann scheiterte in München allerdings auch deshalb, weil er außerhalb des sportlichen Bereichs zu viele Fehler beging, weil er selbst oft in den Mittelpunkt drängte und Schwächen in der Mannschaftsführung offenbarte. Das wurde in der Chefetage registriert und ist bis heute einer der Hauptgründe, warum es durchaus Zweifel an Nagelsmanns Eignung als Bayern-Trainer gibt. Nicht alle Entscheider der Münchner sind sind nach AZ-Informationen von einer Rückholaktion Nagelsmanns überzeugt, daher wird parallel nach Alternativen Ausschau gehalten.
Der Wunschkandidat, auf den sich alle Bosse verständigt hatten, war lange Zeit Xabi Alonso, doch der Baske bleibt bei Bayer Leverkusen, er wird Bayern auch in der kommenden Saison im Kampf um die Meisterschaft herausfordern. Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart wurde ebenfalls diskutiert, genauso Roberto de Zerbi von Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion.
Ralf Rangnick, Österreichs Nationaltrainer, hat intern einige Fürsprecher, er sagte aber kürzlich: “Es gibt überhaupt keinen Grund, darüber nachzudenken, geschweige denn zu reden.” Ob bei Rangnick das letzte Wort schon gesprochen ist?