Die Alpen sind nur eine Stunde entfernt, die großen Seen nur wenige Autominuten. Und die Stadt selbst hat auch einiges zu bieten – Kultur, eine hübsche Innenstadt, die Wirtschaft brummt auch. München gehört sicherlich zu den besonders wohnenswerten Städten in Deutschland. Allerdings nicht für Jedermann. Denn so gut man auch München leben können mag, man braucht viel Geld.

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Im ersten Quartal dieses Jahr sind in München mehr als 8.000 Inserate mit Mietwohnungen erschienen. Sortiert man die Angebote nach der Höhe der Kaltmiete pro Quadratmeter und greift das mittlere heraus, so ergibt sich für die bayerische Landeshauptstadt ein Betrag von 21,50 Euro – einsame Spitze in Deutschland.

Im sächsischen Chemnitz wurden im gleichen Zeitraum rund 5.000 Inserate mit Mietwohnungen veröffentlicht, angesichts eines Sechstels der Einwohnerzahl Münchens eine üppige Auswahl für Wohnungssuchende. Das mittlere Angebot betrug dort 5,60 Euro pro Quadratmeter, also nur rund ein Viertel des Münchener Werts. In vielen ländlichen Gegenden Ostdeutschlands sind die Preise sogar noch ein gutes Stück niedriger.

Das Unternehmen Real Estate Pilot sammelt auf der Onlineplattform GeoMap für ganz Deutschland Immobilieninserate aus mehr als 100 Quellen, unter anderem von den großen Portalen ImmobilienScout24 und Immowelt. Exklusiv für das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) hat Real Estate Pilot für jede Gemeinde und jedes Quartal seit 2019 die mittlere Nettokaltmiete ermittelt. Daraus ergibt sich ein detailliertes Bild der Wohnkosten für Mieterinnen und Mieter in Deutschland.

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Auch in einigen Stadtteilen Berlins haben sich die Mieten seit 2019 mehr als verdoppelt, beispielsweise im Ostberliner Ortsteil Oberschöneweide, wo mit 21 Euro pro Quadratmeter inzwischen Münchener Verhältnisse herrschen. In München selbst sind die Mietsteigerungen in den vergangenen Jahren dagegen fast schon moderat ausgefallen. Allerdings war München bereits 2019 ein teures Pflaster. In der folgenden Karte können Sie eine beliebige Großstadt auswählen.

Marco Hoffmann, Vorstand und Gründer der Real Estate Pilot AG, führt den anhaltenden Trend der Mietpreissteigerungen auf mehrere Faktoren zurück: „Neben dem niedrigen Leerstand auf dem Wohnungsmarkt und der hohen Zuwanderung spielt auch die anhaltende Urbanisierung eine entscheidende Rolle. Die Konzentration von Menschen in städtischen Gebieten erhöht die Nachfrage nach Wohnraum und übt Druck auf die Mietpreise aus.”

Hinzu kommt, dass Eigentum wegen der hohen Zinsen für die meisten unerreichbar geworden ist, und deshalb mehr Menschen in ihren Mietwohnungen bleiben. Das hat Auswirkungen auf die Preise: Während die Kaufpreise gesunken sind, steigen die Mieten kontinuierlich an.

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In Deutschland leben rund 58 Prozent der Haushalte zur Miete – ein im europäischen Vergleich hoher Wert: Im EU-Durchschnitt sind es weniger als 30 Prozent. Generell ist der Anteil der zur Miete lebenden Haushalte in den Städten deutlich höher als in sub­urbanen und vor allem länd­lichen Räumen, in denen der Eigen­heimanteil höher ist.

Die Knappheiten auf dem Wohnungsmarkt bleiben den Mietern voraussichtlich noch eine Weile erhalten. Laut ifo-Institut wurden 2023 rund 245.000 Wohnungen in neuen Wohngebäuden fertiggestellt, 2024 werden es voraussichtlich rund 210.000 sein, im Jahr 2025 sogar nur noch rund 175.000. Von den jährlich 400.000 neuen Wohnungen, die sich die Ampelregierung vorgenommen hat, ist Deutschland weit entfernt.

Daten und Methodik

Die Online-Plattform Real Estate Pilot hat dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) Daten zu Angebotsmieten in Deutschland zur Verfügung gestellt. Real Estate Pilot sammelt Inserate aus mehr als 100 verschiedenen Quellen, unter anderem von den Portalen ImmobilienScout24 und Immowelt. Berücksichtigt werden nur unmöblierte Wohnungen und Angebote ohne Wohnberechtigungsschein. Aus diesen Inseraten wurde für die Gemeinden und Gemeindeverbände die mittlere Angebotsmiete (Nettokaltmiete ohne Nebenkosten) in den Quartalen seit 2019 errechnet. Unberücksichtigt bleiben dabei Lage und Qualität der Immobilien.

Gemeindeverbände sind Zusammenschlüsse von mindestens zwei Gemeinden (zum Beispiel Verbandsgemeinden in Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sowie Samtgemeinden in Niedersachsen). Viele Gemeinden sind nicht Teil eines Gemeindeverbandes. Das Bundesgebiet unterteilt sich in rund 4603 Gemeindeverbände und nicht zusammengeschlossene Gemeinden. In der Sucheingabe sind Gemeinden hinterlegt, die in den Grafiken, wenn vorhanden, dem zugehörigen Gemeindeverband zugordnet werden.

Die aktuellen Mieten in den Grafiken zeigen die Angebotsmieten für das erste Quartal 2024. Die mittleren Angebotsmieten werden nur dann angezeigt, wenn mindestens sieben Inserate in einem Quartal in dem betreffenden Gebiet vorliegen, damit Ausreißer kein falsches Bild zeichnen. Als Vergleichswert für das Jahr 2019 wurde das erste Quartal oder das nächstfolgende mit mindestens sieben Inseraten herangezogen. Die Angebotsmieten können sich von den durchschnittlichen Mieten bestehender Mietverhältnisse erheblich unterscheiden. In Phasen steigender Mieten liegen die Angebotsmieten in der Regel über den Bestandsmieten.

Für den Zusammenhang von Löhnen und Mieten wurde eine Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit mit den mittleren Bruttoarbeitsentgelten der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in den Gemeindeverbänden und Gemeinden herangezogen. Die Bevölkerungszahlen der Gemeindeverbände und Gemeinden stammen vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).



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