In Kuba haben Menschen gegen anhaltende Stromausfälle und Lebensmittelknappheit im Land protestiert. In der zweitgrößten Stadt des Inselstaates, Santiago de Cuba, hatte es in den vergangenen Tagen immer wieder Stromausfälle gegeben, die bis zu 14 Stunden dauerten.

Aufnahmen in den sozialen Netzwerken sollen Protestierende zeigen, die lautstark Strom und Lebensmittel forderten. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP ist später die Stromversorgung wieder hergestellt worden, Lastwagen lieferten Reis.

Die Nachrichtenagentur AP zitiert zudem eine anonyme Person, der zufolge das
Internet in dem Gebiet nach den Demonstrationen abgeschaltet worden
ist. Nicht überprüfbare Berichte mehrerer Nutzer auf der Plattform X berichteten ebenfalls von Internetausfällen in
Santiago de Cuba.

Schlagabtausch zwischen Kuba und den USA

Staatliche Medien bestätigten Proteste in der Stadt, die 800 Kilometer von der Hauptstadt Havanna entfernt im Südosten der Insel liegt. Auch Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel teilte mit, einige Menschen hätten in
Santiago ihre “Unzufriedenheit” zum Ausdruck gebracht. Dies werde von “Feinden
der Revolution”, konkret “Terroristen” in
den USA, für destabilisierende Zwecke missbraucht. Díaz-Canel rief zu einer “Atmosphäre der Ruhe und des Friedens” auf.

Die US-amerikanische Botschaft in Kuba teilte mit, Berichte über Proteste gibt es auch aus anderen Provinzen. Die USA riefen die Regierung dazu auf, die Rechte der Demonstrierenden zu respektieren. Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez forderte daraufhin, die USA soll sich “nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen”.

Schwere Wirtschaftskrise und Treibstoffknappheit

Kuba ist mit einer der schwersten Wirtschafts- und Energiekrisen in der Geschichte des Landes konfrontiert. Das Problem der Stromausfälle hat sich seit Anfang März verschlimmert und die bestehende Frustration über Lebensmittelengpässe und die vorherrschende Inflation verstärkt. Die Stromausfälle hängen mit Wartungsarbeiten im größten Kraftwerk des Landes zusammen, am vergangenen Wochenende kam auch noch Treibstoffknappheit hinzu.



Source link www.zeit.de