Ein österreichischer Ex-Geheimdienstler soll vertrauliche Informationen an Russland verkauft haben. Den mutmaßlichen Verrat eingefädelt hat offenbar der flüchtige Wirecard-Manager. Erstmals gibt es Hinweise, dass er Helfer in Deutschland hatte.

Als der britische Inlandsnachrichtendienst MI5 im Februar 2023 die Wohnungen von fünf Bulgaren durchsuchte, war noch nicht abzusehen, dass der Fall auch in Deutschland mal hohe Wellen schlagen würde. Die Agenten fanden gefälschte Presseausweise, Überwachungstechnik und falsche Pässe. Und sie fanden Hinweise auf den Auftraggeber der Gruppe: den flüchtigen früheren Wirecard-Vorstand Jan Marsalek. Der soll, so glauben die britischen Ermittler, zwischen August 2020 – also nur wenige Monate nach seiner spektakulären Flucht nach Russland – und Februar 2023 die Bulgaren beauftragt haben, Zielpersonen in Europa, darunter Journalisten, auszuforschen und zu verfolgen. Angeblich sollen auch Anschläge und Entführungen geplant gewesen sein. Inzwischen ist unter westlichen Sicherheitsbehörden ziemlich unstreitig, dass Marsalek seit fast einem Jahrzehnt für russische Dienste gearbeitet hat.



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