Die Spieler von Fortuna Düsseldorf kümmerten sich nach dem Elfmeter-Drama vor allem um ihren Teamkollegen und Pechvogel Takashi Uchino. Die Gegner vom VfL Bochum waren beinahe zu erschöpft, um ausgelassen zu jubeln. Mit einer unglaublichen Energieleistung in einem packenden Relegationsspiel hat der Bundesliga-Drittletzte aus Bochum doch noch das Wunder Klassenverbleib geschafft und dem Zweitliga-Dritten aus dem Rheinland den sicher geglaubten Aufstieg in die Bundesliga in letzter Minute aus den Händen gerissen. „Heute sind alle Helden“, meinte der beste Bochumer, Kevin Stöger, bei Sky.

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Anders als im Hinspiel, das der VfL mit 0:3 verlor, hatte Bochum diesmal auch das Glück auf seiner Seite. Vor vier Tagen mit seinem Eigentor noch der Pechvogel, avancierte Philipp Hofmann mit seinem Doppelpack (18. Minute, 66.) zum Hoffnungsträger bei der irren Aufholjagd. Spätestens der Treffer von Stöger (70.), der nach einem Handelfmeter auf 3:0 schraubte, ließ die Bochumer endgültig vom Klassenerhalt träumen. Letztlich belohnte sich der Tabellen-16. der abgelaufenen Bundesliga-Saison im Elfmeterschießen (6:5).

Den Bochumern war die Erleichterung nach der Partie sichtlich anzumerken. Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian war am Sat1-Mikrofon „einfach leer“. Auf die Frage, wie viele Tode er heute gestorben sei, antwortete der Sportchef vielsagend: „Ich bin die ganze Saison so viele Tode gestorben und das heute hat dem Ganzen natürlich brutal die Krone aufgesetzt.“ Anschließend gab er den Feierbefehl: „Das wird bis in die Morgenstunden gehen.“

Ähnlich euphorisch trat Keven Schlotterbeck auf, der schnell duschen wollte, um im Anschluss mit den mitgereisten Fans in Düsseldorf ausgiebig zu jubeln. „Ich bin glücklich, der VfL Bochum ist glücklich und jetzt können wir ordentlich feiern“, kündigte der Innenverteidiger an. Stöger, der die Verlängerung mit seinem Treffer überhaupt erst möglich gemacht hatte, sprach von einem „unbeschreiblichen“ Gefühl. „Es ist einfach unfassbar geil.“ Man habe stets den Glauben gehabt, drei Tore in Düsseldorf schießen zu können, betonte Stöger, der einen verdienten Sieg seiner Mannschaft sah – auch in der Höhe.

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Laut Maximilian Wittek habe man „von Anfang an“ den Glauben an das Wunder gehabt. Heiko Butscher, der den Klub erst sechs Spieltage vor Saisonende interimsweise von Thomas Letsch übernommen hatte, freute sich, dass sein Matchplan aufging. Er habe seinen Spielern vor dem Spiel gesagt, dass sie sich zu Legenden machen und etwas Historisches erreichen können – „und das haben sie geschafft“. In der Tat: Ein 0:3 aus dem Hinspiel in der Relegation hatte zuvor noch kein Team gedreht.



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