Die EU-Kommission hat gegen den Lebensmittelkonzern Mondelez eine Millionenstrafe verhängt, weil dieser laut Ermittlungen über Jahre den Wettbewerb verzerrt hat. Wie die Wettbewerbshüter mitteilten, nutzte der Milka-Hersteller seine Marktmacht, um die Preise für seine Produkte künstlich zu erhöhen; “zum Nachteil der Verbraucher”. Das Bußgeld von 337,5 Millionen Euro ist die höchste von der EU gegen einen Lebensmittelhersteller verhängte Geldstrafe.   

Das Unternehmen behinderte den Parallelhandel

Im Januar 2021 hatte die EU-Kommission ein offizielles Verfahren eröffnet. Die Behörde teilte nun mit, Mondelez sei an 22 wettbewerbswidrigen Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen beteiligt gewesen. Laut EU-Kommission hat das Unternehmen unter anderem seine Handelspartner daran gehindert, Mondelez-Produkte in einem EU-Staat günstig einzukaufen und in einem anderen Land wieder zu verkaufen.

“Mondelez hat das getan, um die Preise für seine Produkte zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher hochzuhalten”, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Gerade in Zeiten hoher Inflation sei der sogenannte Parallelhandel besonders wichtig, um die Preise auf dem europäischen Markt zu senken, sagte Vestager. Mondelez habe seine Marktmacht ausgenutzt, um Händlern unrechtmäßige Vereinbarungen aufzudrücken. Die Strafe bezieht sich auf Verstöße in zahlreichen EU-Staaten zwischen 2006 und 2020.

Die Geldstrafe hätte noch höher ausfallen können

Eigentlich sollte die Strafe noch höher ausfallen. Weil Mondelez laut Behördenangaben mit der EU-Kommission zusammengearbeitet und seine Verantwortung ausdrücklich anerkannt habe, ist dem Unternehmen 15 Prozent der Geldbuße erlassen worden.

Mondelez stellt eine Reihe bekannter Produkte her, darunter Milka-Schokolade, Toblerone, Daim, Oreo, Mikado, Philadelphia und Tuc. Mit einem Umsatz von mehr als 33 Milliarden Euro ist das US-Unternehmen einer der größten Süßwarenhersteller weltweit.



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