Ihr Stich schmerzt besonders stark, dafür sind Hornissen viel weniger angriffslustig als Wespen. Für Menschen sind sie normalerwiese ungefährlich. Allergiker und Allergikerinnen sollten sich aber trotzdem vor ihrem Stich in Acht nehmen. So verhalten Sie sich richtig, wenn Sie von einer Hornisse gestochen werden oder ein Nest in Ihrem Haus oder Garten entdecken.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Die wichtigsten Fragen und Antworten

Was ist der Unterschied zwischen Hornissen und Wespen?

Hornissen unterscheiden sich von anderen Wespen durch ihre Größe: Es handelt sich bei Hornissen um die größte Wespenart. Arbeiterinnen der europäischen Hornisse werden bis zu 3,5 Zentimeter groß, ihre Königin kann bis zu fünf Zentimeter groß werden. Obwohl sie durch ihre Größe beängstigend wirken, sind Hornissen friedfertiger als andere Wespenarten. Sie greifen laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) niemals grundlos an, sondern höchstens dann, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest verteidigen wollen. Man sollte also nicht nach Hornissen schlagen und hektische Bewegungen in der Nähe einer fliegenden Hornisse vermeiden. Hornissen werden auch nicht durch Süßspeisen wie Kuchen und Eis angelockt sondern ernähren sich von Baum- und Pflanzensäften.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Welche Arten von Hornissen kommen bei uns vor?

In Deutschland ist die europäische Hornissenart „Vespa crabro“ verbreitet. Kopf und Brust der europäischen Hornisse sind rotbraun gefärbt, der restliche Leib ist wie bei den anderen Wespen schwarz-gelb gezeichnet. Seit einigen Jahren kommt auch gelegentlich die asiatische Hornissenart „Vespa velutina“ bei uns vor. Sie ist etwas kleiner als die europäische Hornisse und an einer anderen Färbung zu erkennen. Die Brust von Vespa velutina ist schwarz und ihr Leib ist überwiegend schwarz mit gelben Streifen.

Das Leben und wir

Der Ratgeber für Gesundheit, Wohlbefinden und die ganze Familie – jeden zweiten Donnerstag.

Die asiatische Riesenhornisse „Vespa mandarinia“, die fünfmal größer als andere Wespen werden kann, kommt hingegen nicht bei uns vor. Als „schwarze Hornisse“ bezeichnet man umgangssprachlich ein Insekt, das eigentlich gar keine Hornisse ist, sondern eine Biene: Die Holzbiene „Xylocopa“ kann bis zu drei Zentimeter groß werden und hat einen plumpen und rundlichen schwarzen Körper. Sie ähnelt vom Aussehen eher einer großen schwarzen Hummel als einer Wespe.

Wie gefährlich sind Hornissen?

Zunächst einmal kommt es selten vor, dass man von einer Hornisse gestochen wird, denn es handelt sich um eher friedfertige Tiere. Für die allermeisten Menschen stellt ein Hornissenstich zudem keine besondere Gefahr dar. „Hornissengift ist nicht toxischer als Bienen- oder Wespengift“, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Der Stich einer Hornisse werde aber „subjektiv als etwas schmerzhafter empfunden als der einer Biene oder einer anderen Wespe“.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

So haben Hornissen wegen ihrer Größe einen längeren und stärkeren Stachel und ihr Gift enthält den Stoff Acetylcholin, der im Bienen- und Wespengift fehlt. Gefährlich werden Hornissenstiche aber vor allem dann, wenn jemand allergisch auf ihr Gift reagiert. Allergiker und Allergikerinnen entwickeln nach einem Stich Rötungen und Quaddeln am ganzen Körper, bei einer besonders schweren Reaktion drohen Atemnot und ein lebensbedrohlicher allergischer Schock. Laut dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) reagieren etwa 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung allergisch auf das Gift einer Hornisse. Stärkere allergische Reaktionen treten in der Regel nur dann auf, wenn jemand schon mehrmalig gestochen wurde. Gefährlich auch für Nichtallergiker und Nichtallergikerinnen sind Stiche im Mund- und Rachenraum, weil dadurch die Atemwege zuschwellen können.

Hornissenstiche: Erste Hilfe und Behandlung

Ein Hornissenstich löst eine Schwellung an der Einstichstelle, Juckreiz und Rötungen aus, schmerzt stark und brennt. Hornissen verlieren beim Stechen normalerweise nicht ihren Stachel, so dass dieser auch nicht entfernt werden muss. Gegen die Schmerzen kann es helfen, die Einstichstelle zu kühlen, auch Antiallergiesalben können die Beschwerden lindern. Treten nach einem Stich Symptome einer ausgeprägten allergischen Reaktion auf wie Rötungen und Quaddeln an anderen Bereichen des Körpers oder sogar Atemnot, sollte man sich dringend medizinische Hilfe suchen.

Welchen Nutzen haben Hornissen in der Natur?

Hornissen sind nützlich. Erwachsene Hornissen ernähren sich zwar vor allem von Baumsäften, ihre Brut füttern sie aber mit Proteinen: Sie erbeuten Fliegen, Raupen, Spinnen und andere Wespen, um damit ihren Nachwuchs aufzuziehen. Dadurch übernehmen sie die Funktion eines natürlichen Schädlingsbekämpfers. Indem Hornissen und andere Wespen Blüten anfliegen, tragen sie außerdem zu deren Bestäubung bei. Und anders als Bienen fliegen Hornissen auch bei schlechten Witterungsverhältnissen und Regen.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Was tun bei Hornissen in Haus oder Garten?

Hornissen nisten natürlicherweise in Baumhöhlen. Da diese selten geworden sind, suchen sie sich häufig auch eine Ersatzbehausung im menschlichen Siedlungsbereich, wie alte Schuppen oder Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen. Das empfinden Anwohnende meist als störend. Weil ihr Bestand gefährdet ist, zählt die bei uns heimische europäische Hornisse aber als besonders geschützte Art. Sie darf nicht getötet und ihr Nest darf nicht zerstört werden. Sollte ein Hornissennest tatsächlich eine Gefährdung darstellen, kann das Hornissenvolk von einem Imker oder der Feuerwehr umgesiedelt werden. Dafür muss eine Genehmigung bei der zuständigen Naturschutzbehörde eingeholt werden. Alternativ zu einer Umsiedelung kann eine Fachperson Sichtblenden, Flugumleitungen oder Fliegendrahtkäfige anbringen, um Hornissen von menschlichen Behausungen fernzuhalten.

Dieser Artikel wurde am 12. Mai 2024 aktualisiert.



Source link www.ln-online.de