München – Manchmal sind die kleinen beiläufigen Sätze die spannendsten. So einen sagte MVV-Chef Bernd Rosenbusch in einem begeisterten Vortrag über die Erweiterung des MVV, einfachen Ticketkauf und Land-Busse, die man in Echtzeit auf dem Handy anrollen sehen kann – wenn denn einer kommt. “Der einzige Haken” an der MVV-Erweiterung, sagte Rosenbusch so nebenher: “Es fährt kein einziger zusätzlicher Bus.” In Wahrheit ist das nicht ein Haken neben ganz vielen Vorteilen. Sondern das zentrale Problem am vielversprechend klingenden Projekt.
Für die Pendler von und nach München spielt der MVV kaum eine Rolle
Wo MVV drauf steht, ist nicht mehr MVV-Qualität drin. Mit der Marke verbindet man das Angebot der S-Bahn-Landkreise. Nun steht auch MVV drauf, wo es kaum öffentliche Angebote gibt. Dass sich das in den nächsten Jahren ernsthaft ändert, darauf macht auch Rosenbusch kaum Hoffnung. Für eine wirkliche Verkehrswende ist aber entscheidend, dass Pendler auf die Öffentlichen umsteigen. Und das machen sie nur, wenn das Angebot größer wird – oder die Fahrten viel günstiger. Für die Preise gerade für Pendler aber spielt der MVV kaum noch eine Rolle. Mit dem Deutschlandticket steigt man auch heute schon in Landshut in den Regionalzug.
Für die Stadt also ist die MVV-Erweiterung mindestens mittelfristig nicht der große Durchbruch – weil sie das Problem der vielen Auto-Einpendler mit all den negativen Folgen nicht ernsthaft verkleinert.