Fußball ist oft ein Geschäft der einfachen Antworten. Dass der FC Arsenal auf den letzten Metern der vergangenen Saison in ein Form- und Ergebnis-Tief geriet, die Tabellenführung verlor und Manchester City im Kampf um die Meisterschaft den Vortritt lassen musste, hatte viele Gründe. Der Kader der Londoner war zu dünn besetzt, Verletzungen von Schlüsselspielern waren nicht aufzufangen, emotional war die Mannschaft nicht bereit für die Premier-League-Krone, und außerdem wird im englischen Fußball der Moderne eben fast immer Manchester City Meister.

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Arsenal spielte lange über den Erwartungen, konnte das Niveau am Ende aber nicht halten. Die Vizemeisterschaft war ein mehr als respektables Ergebnis. Viele Beobachter hatten allerdings eine deutlich undifferenziertere Sicht. Ihrer Meinung nach hatte die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta versagt, die Meisterschaft verschenkt – „bottled it“, wie es im Englischen heißt.

Zehn Spieltage vor dem Ende der aktuellen Kampagne ist der Viertelfinal-Gegner des FC Bayern in der Champions League wieder Spitzenreiter in England, punktgleich mit dem FC Liverpool und einen Zähler vor Titelverteidiger Manchester City. Vor dem Spiel beim Dauermeister und Triple-Sieger an diesem Sonntag (17.30 Uhr/Sky) stellt sich die Frage, ob Arsenal in dieser Spielzeit stabiler ist als noch vor einem Jahr – und vieles deutet darauf hin, dass dies der Fall ist.

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Arsenal hat extrem ambitioniert eingekauft im Sommer. Der neue Torwart David Raya ist eine Verbesserung im Vergleich zu Aaron Ramsdale. Der defensive Mittelfeldspieler Declan Rice, zuletzt zum ersten Mal Kapitän der englischen Nationalmannschaft, erfüllt die Erwartungen, die mit seinem Kaufpreis von fast 120 Millionen Euro einhergehen. Und der deutsche Nationalstürmer Kai Havertz ist nach anfänglichen Problemen im Moment herausragend in Form. Bilanz: Vier Torenin den jüngsten vier Premier-League-Spielen.

Arsenal ist Nervenstärker als in der Vorsaison

Arsenal ist in dieser Saison deutlich konstanter. Artetas Mannschaft räumt ihre Gegner im Moment oft mit Leichtigkeit aus dem Weg: 5:0 gegen Crystal Palace, 6:0 gegen West Ham, 5:0 gegen Burnley, 4:1 gegen Newcastle, 6:0 gegen Sheffield. Mehr eigene Treffer und weniger Gegentore als zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison belegen die Konstanz der Londoner. Dramatische Erfolge wie der Einzug ins Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern durch den Sieg im Elfmeterschießen gegen Porto oder das späte 2:1 zuletzt in der Liga gegen Brentford zeugen von Arsenals Nervenstärke und Widerstandsfähigkeit – sonst traditionell eine Schwachstelle der Londoner.

In der vergangenen Saison war Arsenal eher zufällig Titelkandidat, in dieser Spielzeit entspricht es den Ansprüchen des Klubs, um die Meisterschaft mitzuspielen. Anders als noch vor einem Jahr geht die Mannschaft ohne Verletzungssorgen in die entscheidende Phase und kann der Meisterprüfung gegen Manchester City am Sonntag zuversichtlich entgegenblicken. Zweimal trafen die Teams von Lehrmeister Pep Guardiola und seinem einstigen Assistenten und Schüler Mikel Arteta in dieser Saison schon aufeinander, nämlich im Supercup und in der Liga. Beide Male gewann Arsenal.



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