Tarifeinigung bei der Lufthansa – Kabinenpersonal bekommt mehr Geld

Donnerstag, 11. April, 9.15 Uhr: Bei der Lufthansa ist für das Kabinenpersonal als letzte große Beschäftigtengruppe eine Tarifeinigung erreicht worden. Über einen Zeitraum von drei Jahren soll es neben einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro drei Gehaltssteigerungen mit insgesamt 17,4 Prozent geben, wie die Gewerkschaft Ufo berichtete.

Nach Urabstimmung plant Verdi Streiks im kommunalen Nahverkehr

16.21 Uhr: Millionen Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs müssen in Nordrhein-Westfalen wieder mit Einschränkungen bei Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen rechnen. In einer Urabstimmung sprachen sich 97 Prozent der abstimmenden Mitglieder unter den etwa 30.000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben für einen unbefristeten Streik aus, wie die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch mitteilte. Mindestens 75 Prozent wären notwendig gewesen. 

„Wir planen zeitnah, mit den Erzwingungsstreiks zu starten, sind aber weiterhin gesprächsbereit“, sagte Verdi-NRW-Nahverkehrsexperte Peter Büddicker. Das „überwältigende Abstimmungsergebnis“ sende ein klares Signal und mache deutlich, wie wütend die Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber seien. „Die Streikmaßnahmen gelten den Unternehmen, es ist aber trotzdem mit erneuten Auswirkungen auf Fahrgäste zu rechnen, die in ihrer Qualität variieren können“, sagte Büddicker. 

Hintergrund sind die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Verdi NRW hatte die Verhandlungen zum Manteltarifvertrag nach der dritten Verhandlungsrunde Mitte März in Dortmund für gescheitert erklärt. Daraufhin hatte die Gewerkschaft ihre Mitglieder zur Urabstimmung aufgerufen.

Verdi NRW fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um das Personal zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen. Der kommunale Arbeitgeberverband (KAV) NRW hatte auf einen engen Finanzspielraum und eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März hingewiesen. Der Arbeitgeberverband hatte das Scheitern der Tarifverhandlungen zuletzt mit „unerfüllbaren Forderungen“ erklärt. 

Im Februar und März hatte Verdi NRW mit mehreren Warnstreikaufrufen den öffentlichen Nahverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland über jeweils einen oder zwei Tage weitgehend lahmgelegt. Rund 30 kommunale Verkehrsbetriebe wie KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund) oder die Stadtwerke Münster waren betroffen. Straßenbahnen und U-Bahnen blieben infolge der Arbeitsniederlegungen in den Depots. Zumeist fuhr nur ein kleiner Teil der Linienbusse in den Streikregionen, die von privaten Subunternehmen betrieben werden. Eine Ausnahme ist das Aachener Verkehrsunternehmen Aseag, für das ein Haustarifvertrag gilt. Auch einige andere NRW-Verkehrsbetriebe wurden nicht bestreikt.

Verdi: Postbankfilialen in Hamburg wegen Warnstreiks geschlossen

Mittwoch, 10. April, 09.58 Uhr: Vor der Verhandlungsrunde im Tarifstreit der Postbank hat die Gewerkschaft Verdi bundesweit Beschäftigte in den Filialen zu einem ganztägigen Warnstreik am Donnerstag aufgerufen. „Auch in Hamburg werden viele Filialen ganz oder teilweise geschlossen sein, denn der Unmut der Kolleginnen und Kollegen und ihre Streikbereitschaft ist groß“, erklärte die Hamburger Verdi-Gewerkschaftssekretärin Alexandra Luerssen am Mittwoch. Beschäftigte im Backoffice und den Callcentern seien bereits in den Ausstand getreten und würden ihren Warnstreik am Donnerstag fortsetzen.

Um ihren Tarifforderungen Nachdruck zu verleihen, plant die Gewerkschaft in Hamburg am Donnerstag um 11.00 Uhr einen Demonstrationszug vom Bahnhof Dammtor zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof.

Verdi ruft zu bundesweiten Warnstreiks in Postbank-Filialen auf

Dienstag, 09. April, 17.41 Uhr: Vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt bei der Postbank weitet die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks aus. Sie ruft an diesem Donnerstag neben den Beschäftigten in den Serviceeinheiten (Backoffice) und den Callcentern bundesweit auch die Mitarbeiter in den Filialen zu Arbeitsniederlegungen auf. „Damit wird noch einmal ein deutliches Zeichen gesetzt, dass alle Beschäftigten hinter den Forderungen nach einer deutlichen Verbesserung der Bezahlung und einer Verlängerung des Kündigungsschutzes stehen“, teilte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck in Berlin mit. Im Backoffice sowie den Callcentern wird bereits seit diesem Dienstag gestreikt.

Mit der Verschärfung der Warnstreiks vor der Verhandlungsrunde am 16. April in Frankfurt reagiere Verdi auf die sich hinschleppenden Gespräche, hieß es. Mit der Ankündigung eineinhalb Tage vor dem Warnstreik wolle man sicherstellen, dass sich Kundinnen und Kunden rechtzeitig darauf einstellen könnten. Es könne vorübergehend zu Beeinträchtigungen kommen, sagte Duscheck.

Verdi will für etwa 12 000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Monatsgehälter um 600 Euro erstreiten. Zudem fordert die Gewerkschaft die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2028. Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen schließen und dabei auch Personal abbauen. 

Erst am Montag hatten Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) in dem Tarifkonflikt den Druck erhöht und bundesweit die Beschäftigten im Backoffice und in Callcentern aufgerufen, von Dienstag bis Mittwoch die Arbeit niederzulegen.”Trotz wochenlanger Verhandlungen ist der Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit, den Postbank-Beschäftigten substanziell entgegenzukommen”, hatte Duscheck kritisiert.

Schlichter bringt Tariflösung für Luftsicherheitskräfte

Montag, 8. April, 09.17 Uhr: Im deutschen Luftverkehr sieht es immer mehr nach einem ruhigen Sommer-Flugbetrieb aus. Streiks sind am Montag erheblich weniger wahrscheinlich geworden, weil die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber einen Schlichterspruch angenommen haben, mit dem der Tarifkonflikt bei den rund 25 000 Luftsicherheitskräften beigelegt werden kann.

Noch steht die Einigung unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der jeweiligen Gremien. Bis Dienstagmittag läuft eine entsprechende Erklärungsfrist. Die Annahme gilt aber als wahrscheinlich, weil bereits die Schlichtungsempfehlung einstimmig angenommen wurde.

Als Schlichter hatte der frühere Bremer Finanz-Staatsrat Hans-Henning Lühr (SPD) am Wochenende hinter verschlossenen Türen die unterschiedlichen Positionen unter einen Hut gebracht. 

Am Ende kamen Gehaltserhöhungen in drei Stufen zwischen 13,1 und 15,1 Prozent in einem Zeitraum von 15 Monaten heraus, wie der Arbeitgeberverband BDLS berichtete. Der Tarifvertrag soll bis Ende März 2025 laufen. 

Das besonders strittige Thema der Mehrarbeitszuschläge wurde vertagt und soll zum Jahresende erneut verhandelt werden. Bis dahin gelten die bisherigen Regelungen. 

Verdi hatte in dem empfindlichen Bereich mehrere Warnstreikrunden an den Flughäfen organisiert. Im Wechsel mit Streiks bei der Lufthansa fielen so im Frühjahr eine Vielzahl von Flügen aus. Verdi hatte bereits für das Lufthansa-Bodenpersonal den Schlichterspruch des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow und des früheren Arbeitsagenturchefs Frank-Jürgen Weise angenommen. 

Bei der Lufthansa sind Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ufo für das Kabinenpersonal in die laufende Woche vertagt worden. Sie verliefen den Angaben zufolge konstruktiv. Auch Ufo hatte bereits einen Streik organisiert. 

Lösungen für Tarifkonflikte im Luftverkehr gesucht

Freitag, 5. April, 19.14 Uhr: Im Luftverkehr suchen die Tarifparteien und ein Schlichter nach Lösungen für zwei verschiedene Tarifkonflikte, die in diesem Jahr bereits zu Streiks geführt haben. Am Freitag wurde weiter über einen Tarifabschluss für das Lufthansa-Kabinenpersonal verhandelt. Das Unternehmen und die Gewerkschaft Ufo vertagten die am Vortag begonnene Verhandlungsrunde schließlich auf kommende Woche, wie die Lufthansa am Abend mitteilte.

Außerdem begann die Schlichtung für rund 25 000 Beschäftigte der privaten Luftsicherheitsdienstleister, die an den Flughäfen außerhalb Bayerns im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Gepäck, Fracht und Personal kontrollieren. Unter Anleitung des früheren Bremer Finanz-Staatsrats Hans-Henning Lühr (SPD) suchen die Gewerkschaft Verdi und der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) nach einer Lösung ihrer festgefahrenen Verhandlungen.

Als Frist für die Gespräche haben sich die Tarifparteien zunächst die Zeit bis Sonntag um 24.00 Uhr eingeräumt. Verdi hat sich verpflichtet, bis zum Ende der Schlichtung nicht erneut zu Arbeitsniederlegungen aufzurufen.

Nach Gewerkschaftsangaben sind auch nach sechs Verhandlungsrunden noch sämtliche Details eines Tarifvertrags ungeklärt. Hauptknackpunkt scheinen weiterhin die Mehrarbeitszuschläge zu sein, die Verdi „von der ersten Überstunde an“ verlangt. Nach Angaben des BDLS-Verhandlungsführers Frank Haindl sind die Unternehmen den Beschäftigten in der Frage früher einsetzender Mehrarbeitszuschläge entgegengekommen.

Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben zuletzt eine dreistufige Steigerung des Stundenlohns um 3,25 Euro angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Verdi hatte beim Stundenlohn 2,80 Euro mehr verlangt, allerdings bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die zu erwartende Empfehlung des Schlichters Lühr ist für beide Seiten nicht verbindlich. Über Zwischenstände wurde Stillschweigen vereinbart.

Bei der Lufthansa verlangt die Gewerkschaft Ufo für die rund 18 000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa wie auch für deren 1000 Kollegen bei der Regionaltochter Cityline 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. Verhandelt wird zurzeit aber nur für die Beschäftigten der Haupt-Airline. 

Mehr Informationen zu den Warnstreiks lesen Sie auf den nächsten Seiten.





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