München. Das bayerische Innenministerium sieht den Katastrophenschutz im Land gut auf die heftigen Regenfälle von Freitag bis Sonntag vorbereitet, mahnt die Bürgerinnen und Bürger aber auch zu erhöhter Wachsamkeit. Das Bayerische Melde- und Lagezentrum beobachte fortwährend die Lage und tausche sich engmaschig mit dem gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern, dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Hochwassernachrichtendienst aus, teilte eine Sprecherin auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) mit.

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„Ebenso wurden alle Regierungen angeschrieben mit der Bitte, die Lage zu beobachten und die Erreichbarkeit am Wochenende sicherzustellen und uns diese mitzuteilen“, hieß es weiter. Ab 13 Uhr am Freitag sollte die Führungsgruppe Katastrophenschutz einberufen werden, um erforderliche Maßnahmen zu koordinieren.

Dauerregen und Überflutungsgefahr im Süden und Osten

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Bis zu 150 Liter pro Quadratmeter am Wochenende

Seit mehreren Tagen sind heftige Niederschläge für den Süden Deutschlands angekündigt. Das Gebiet erstrecke sich im Laufe des Freitags in einem Bogen zwischen Main und Donau in Richtung Bodenseeregion, hieß es vom DWD, der vor Dauer- und Starkregen sowie Gewittern und Hochwasser warnte.

Bis zum Samstagmorgen erwartet der DWD in diesen Regionen verbreitet 24-Stunden-Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter. Lokal könnte es aber noch deutlich mehr sein: Besonders in Richtung Schwaben würden die Mengen verbreitet bei 50 bis 100 Litern pro Quadratmeter liegen. Entsprechend nehme in diesen Regionen die Gefahr von Überschwemmungen zu, so der DWD. Insgesamt könnten in den 72 Stunden bis zur Nacht auf Montag in einem breiten Streifen vom Schwarzwald ostwärts bis ins westliche Bayern 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen, von Schwaben nord- bis nordostwärts bis zur Donau sogar bis zu 150 Liter.

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„Wir wollen niemandem Angst machen“

Bayerns Innen- und Katastrophenschutzminister Joachim Herrmann (CSU) sagte bei einer Pressekonferenz am Freitag in Nürnberg, dass es im Freistaat örtlich zu Überflutungen und Hochwasser kommen könne. Vor allem die Regierungsbezirke Schwaben und Mittelfranken sowie der gesamte südliche Donau-Zufluss seien gefährdet. „Wir wollen niemandem Angst machen“, sagte Herrmann weiter. Aber „es ist besser, vorsichtig zu sein, bereit zu sein, gewappnet zu sein, als hinterher sich überrascht die Augen zu reiben“.

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Das bayerische Innenministerium appellierte, nicht in Panik zu verfallen. „Bleiben Sie ruhig, aber verfolgen Sie die weiteren Entwicklungen, beispielsweise die Warnmeldung über Warn-Apps wie NINA oder KatWarn“, hieß es auf RND-Nachfrage weiter. Auch im Rundfunk, im Fernsehen oder online könne man sich informieren. Sollte es zu einer konkreten Gefahr vor Ort kommen, werde es auch noch spezielle regionale Warnungen geben, beispielsweise über Sirenen oder Cell-Broadcast.

22.05.2024, Brandenburg, Potsdam: Ein Radfahrer und Autos fahren im Schritttempo durch die überflutete Zeppelinstraße. Starkregen hat am späten Nachmittag in Potsdam die Kreuzung Zeppelinstraße/Geschwister-Scholl-Straße unter Wasser gesetzt. Foto: Georg Moritz/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Bayerns Umweltminister: Warndienste in Alarmbereitschaft

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) verwies auf den Hochwassernachrichtendienst. Dort könnten sich die Bürgerinnen und Bürger fortlaufend über die Entwicklungen informieren. „Wir haben die Situation bayernweit genau im Blick. Die Warndienste sind in Alarmbereitschaft“, sagte Glauber am Freitag. Die Behörden arbeiteten eng zusammen, um drohende Hochwasserlagen rechtzeitig zu erkennen.

Der Minister betonte zudem: „Der viele Regen führt aktuell dazu, dass sich in verschiedenen Regionen Bayerns die Lage anspannt. Wir sind allen Einsatzkräften und den oft ehrenamtlichen Helfern sehr dankbar für ihre Arbeit.“ Gefahren durch Sturzfluten und Hochwasser könnten nicht vollständig verhindert werden. Die Wasserwirtschaft und die Einsatzkräfte würden aber alles dafür tun, um Risiken und Schäden bereits vorher zu minimieren.

DLRG Bayern ist einsatzbereit

Auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bayern hält sich bereit. Die Organisation unterhält im Auftrag des Freistaats 14 Wasserrettungszüge, davon zwei in jedem Regierungsbezirk. Die Helfer könnten mit Booten Menschen aus Gebäuden oder Orten holen, die von Hochwasser eingeschlossen sind, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Bei Sturzfluten oder anderen plötzlich auftretenden Ereignissen kämen Hubschrauber zum Einsatz.

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Die DLRG in Bayern appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, Warnungen und Hinweise der Behörden ernst zu nehmen und sich im Fall von Hochwasser von gefährdeten Gebieten fernzuhalten. „Die Sicherheit der Menschen steht an erster Stelle, und die DLRG setzt alles daran, in dieser kritischen Zeit schnelle und effektive Hilfe zu leisten.“

Mit Agenturmaterial



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