In Großbritannien werden Forderungen nach einer Untersuchung wegen mutmaßlich betrügerischer Wetten auf den überraschend für Anfang Juli angekündigten Wahltermin laut. Ein Polizist aus dem Personenschutzteam von Premierminister Rishi Sunak und eine Kandidatin seiner konservativen Partei stehen im Verdacht.

Bereits letzte Woche hatte die Glücksspielkommission Vorwürfe geprüft, dass ein konservativer Kandidat und Berater Sunaks auf den Wahltermin gewettet habe.

Sunak hatte vor etwa einem Monat die Wahl für den 4. Juli angekündigt, obwohl er noch sechs Monate Zeit dafür gehabt hätte. Umfragen zufolge könnten die Tories nach 14 Jahren die Macht an die Labour-Partei verlieren.

Bewahrheiten sich die Vorwürfe und Regierungsbeamte haben mit internen Kenntnissen Wetten auf den Wahltermin abgeschlossen, würde ein Amtsmissbrauch vorliegen.

Sunaks Personenschützer auf Kaution freigelassen

Die Metropolitan Police London teilte mit, dass die Glücksspielkommission sie über Ermittlungen gegen einen Beamten aus Sunaks Personenschutzeinheit informiert habe. Der Polizist wurde wegen Verdachts auf Amtsmissbrauch festgenommen, aber auf Kaution freigelassen.

Die BBC berichtete, dass auch eine zweite konservative Kandidatin im Visier der Ermittlungen stehe. Die Partei bestätigte, dass die Kommission sie bezüglich einiger Personen kontaktiert habe, ohne Details zu nennen.

Daisy Cooper, Vize-Chefin der kleineren Oppositionspartei der Liberaldemokraten, spricht von einem “Skandal innerhalb der Regierung”. “Eine Untersuchung ist erforderlich, um herauszufinden, wer was wann wusste”, sagte sie.



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