Nach Angriff auf Indigene

Kolumbien kündigt Waffenruhe mit Rebellengruppe „Farc“ auf

Mitglieder der Bauerngarde kommen mit Stöcken bewaffnet zu den Friedensgesprächen zwischen Mitgliedern des Zentralen Generalstabs der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und der kolumbianischen Regierung.

Mitglieder der Bauerngarde kommen mit Stöcken bewaffnet zu den Friedensgesprächen zwischen Mitgliedern des Zentralen Generalstabs der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und der kolumbianischen Regierung.

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Bogotá. Nach einem Angriff mutmaßlicher Rebellen auf Indigene im Südwesten von Kolumbien hat die Regierung des südamerikanischen Landes den Waffenstillstand mit einer Splittergruppe der ehemaligen Guerillaorganisation „Farc“ aufgekündigt.

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Ab Mittwoch werden Streitkräfte und Polizei ihre Einsätze gegen die Farc-Dissidentengruppe Estado Mayor Central in den Departements Nariño, Cauca und Valle del Cauca wieder aufnehmen, wie es in einem am Sonntag veröffentlichten Dekret hieß.

Zuvor hatten Kämpfer der Farc-Splittergruppe Medienberichten zufolge die indigene Ortschaft Toribío im Department Cauca angegriffen. Dabei kam demnach mindestens eine Frau ums Leben, mehrere weitere Menschen wurden verletzt. „Der Estado Mayor Central in Cauca gab von Anfang an nicht zu erkennen, dass er an einem ernsthaften Friedensprozess interessiert ist. Er glaubte zu Unrecht, dass die Verhandlungen dazu dienten, sich selbst militärisch zu stärken“, schrieb der kolumbianische Präsident Gustavo Petro auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter.

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Nach dem Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der linksgerichteten Farc 2016 spaltete sich der Estado Mayor Central von der damals größten Rebellengruppe des Landes ab und blieb im Untergrund. Heute handelt es sich bei der Organisation vor allem um eine kriminelle Vereinigung, die in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt ist.

Bürgerkrieg lief 52 Jahre lang

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben.

Krisen-Radar

RND-Auslandsreporter Can Merey und sein Team analysieren die Entwicklung globaler Krisen im wöchentlichen Newsletter zur Sicherheitslage – immer mittwochs.

Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und der Farc verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Präsident Petro strebt einen „totalen Frieden“ an und hat auch andere kriminelle Banden, Rebellen und Paramilitärs zu Verhandlungen eingeladen.

RND/dpa



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