München – Fast alle Münchner haben die fürchterlichen Bilder vom 22. Juli 2016 noch vor Augen, wenn sie daran denken. Ali David S. erzeugte damals mit seiner Bluttat rund um das Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) ein städtisches Trauma, stürzte Familien in ewige Trauer, als er neun Menschen und sich selbst tötete. In den Wochen danach zuckten die Leute am OEZ sogar zusammen, wenn ein lautes Motorrad startete.

Nun haben am Freitagabend zwei Jugendliche dafür gesorgt, dass sich so manch einer an diesen grausamen Tag vom Juli 2016 erinnerte, an dessen Ende neun junge Münchner sinnlos gestorben waren. Die beiden Männer vom Freitag, 16 und 15 Jahre alt, liefen kurz vor 19 Uhr mit je einer Waffe in der Hand durch das OEZ.

Ein Ladeninhaber wurde aufmerksam. Der Mann zögerte nicht und wählte den Notruf. “Wir alle kennen natürlich die Geschichte rund um das OEZ. Daher waren die Kollegen gleich sensibilisiert”, sagt eine Sprecherin der Polizei München.

OEZ-Ladeninhaber meldet Notruf: “Möglicherweise Spielzeugwaffen” 

Also wurden vier Streifen geschickt. Dass es nicht noch mehr waren, lag wohl daran, dass der Anrufer eine erste Einschätzung abgab und anmerkte, dass es sich wahrscheinlich um Spielzeugwaffen handle.

Acht Beamte streiften durch das OEZ – und fanden die beiden Jugendlichen recht bald. Einer war aus München, der andere aus dem Münchner Landkreis. Gefahr herrschte offenbar keine. Die Beamten fanden die Waffen, die der Anrufer gemeldet hatte. Es waren Softair-Pistolen, die bei taktischen Geländespielen beliebt sind, originalen Waffen sehr ähnlich sehen, aber in der Regel nicht ernsthaft verletzen können.

Dennoch ist es verboten, offen Waffen mit sich zu führen, die auch noch täuschend echt aussehen können. Die Beamten zeigten die beiden Teenager an und konfiszierten die Softair-Pistolen.





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