Unzählige Klatschpappen, ohrenbetäubende Trommeln und lauter Jubel: Ginge es nach den Fans, hätten die Berlin Volleys eindeutig die Nase vorn gehabt. Trotz der lautstarken Unterstützung der 6847 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle konnte sich der deutsche Volleyballmeister am Mittwochabend nicht gegen Italiens Spitzenmannschaft Itas Trentino durchsetzen. Erneut scheint eine Saison in der Champions League zu früh zu enden.
Die Gäste dominierten von Beginn an und ließen nur wenig Raum für Gegenwehr. 18:25 im ersten Satz. Das war deutlich. Mit scheinbar wiedergewonnenen Kräften kehrten die Berliner stärker in den zweiten Durchgang zurück, bis Trentino nach einer erfolgreichen Aufschlagserie seines Stars Alessandro Michieletto zum 17:12 wieder uneinholbar davonzog. So war auch in den Sätzen zwei und drei (jeweils 17:25) ein Klassenunterschied deutlich erkennbar. »Sie sind einfach eine extrem starke Block- und Abwehrmannschaft«, stellte Zuspieler Johannes Tille danach neidvoll fest.
Der Schwierigkeit, diesen Gegner zu bezwingen, waren sich die Berliner schon zuvor bewusst. Dennoch war die Enttäuschung groß, wie Kapitän Ruben Schott »nd« verriet: »Wir wussten, was auf uns zukommt. Ich hatte trotzdem gehofft, dass wir heute ein bisschen besser spielen.« Die eigene Abwehr sei dafür jedoch deutlich zu schwach gewesen, auch mit den Aufschlägen konnte kein Druck aufgebaut werden.
Der Unterschied zwischen beiden Vereinen ist kein großes Geheimnis. Itas Trentino gilt als großer Favorit im Rennen um den Titel in der Königsklasse, die der Tabellenführer der italienischen Liga bereits dreimal gewonnen hat. Im Gegensatz dazu scheiterten die Berliner zuletzt drei Jahre in Folge im Viertelfinale – immer wieder gegen italienische Teams.
Den Traum vom Weiterkommen wollen sie dennoch nicht aufgeben: »Es sieht nicht schlechter aus als vorher, wir haben immer noch die gleichen Chancen«, betonte Zuspieler Tille. Beim Rückspiel nächste Woche bräuchten die Berliner dafür jedoch ein 3:0 oder 3:1 in Trient und müssten danach noch einen Entscheidungssatz gewinnen. Nach der Machtdemonstration Trentinos in Berlin wäre das jedoch nicht weniger als eine Sensation.
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft