Greifswald. Die Stimmung ist gut bei Pascal Schmedemann. Der Fußballer des Greifswalder FC hat aus dem Spiel gegen den FSV Luckenwalde (2:2) zwar ein paar Blessuren davongetragen, das ist aber Alltag in der Regionalliga. Grund zur Sorge gibt es nicht. „Das passt schon, kein Problem“, winkt der Innenverteidiger mit Blick auf das nächste Spiel ab. Am Freitag (8. März) dürfte er damit im Abendspiel bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC zum 15. Mal in Folge in der Startformation der Vorpommern stehen – persönlicher Rekord für den 23-Jährigen im Männerbereich. „Er ist diese Saison verletzungsfrei und dadurch stabil, was Zweikämpfe und das Tempo angeht. Dazu ist er fleißig und ein guter Typ“, begründet GFC-Trainer Lars Fuchs, warum er auf Schmedemann setzt.

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Erste GFC-Saison für Schmedemann zum Vergessen

Der freut sich über jedes Spiel, in dem er mit ran darf, und sieht es als Wertschätzung des Trainers. Dass es für ihn erst im zweiten Jahr beim Greifswalder FC für einen Stammplatz gereicht hat, lag nicht am fußballerischen Vermögen des 1,88 Meter großen Spielers, der im Sommer 2022 von Hannover 96 II an den Bodden gewechselt war.

„Die letzte Saison war die schlimmste in meiner Karriere. Ich war eigentlich die ganze Hinrunde verletzt. Danach wurde es mal besser, dann wieder schlechter. Richtig gut war es nie“, erinnert sich Schmedemann an seine erste Zeit beim GFC. Vier Einsätze am Stück waren das Maximum. Zuvor war er bei den Niedersachsen in der Meisterrunde der Regionalliga Nord noch als Kapitän aufgelaufen. „Ich wusste aber immer, dass ich auch in Greifswald spielen werde, wenn ich fit bin und im Training alles reinhaue“, sagt der Linksfuß und bekräftigt: „Ich habe keinen Gedanken daran verschwendet, dass mein Wechsel nach Greifswald ein Fehler gewesen sein könnte.“

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Schmedemann kommt aus Mecklenburg-Vorpommern

Der Umzug nach Mecklenburg-Vorpommern war für den gebürtigen Schweriner auch ein wenig Heimkehr. Mit 16 Jahren ging es vom FC Mecklenburg Schwerin in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Magdeburg. Im Herrenbereich angekommen, wurde er für ein Jahr an den damaligen Regionalligisten Germania Halberstadt ausgeliehen. Dann kam der Wechsel zu Hannover 96 II, ebenfalls Viertligist. „Ich habe mich überall schnell zurechtgefunden, Freunde kennengelernt und mich wohlgefühlt. Greifswald und Meck-Pomm ist aber richtig Heimat. Die Ostsee vor der Tür und der norddeutsche Dialekt – da weiß man: Ich bin zu Hause“, beschreibt Schmedemann sein Gefühl. Seine Freundin und sein Hund sind mit ihm in die Universitätsstadt gezogen. Zu Heimspielen reist seine Familie regelmäßig aus Schwerin an.

Deckung des Greifswalder FC die stabilste der Staffel

Nicht nur für Schmedemann persönlich, sondern für den gesamten Greifswalder FC ist die aktuelle Saison nicht mit der vergangenen zu vergleichen – Tabellenführung statt Abstiegskampf. Aus einer Defensive, die 61 Gegentore kassierte, ist die aktuell stabilste der Nordost-Staffel geworden. „Das liegt an verschiedenen Dingen. Zum einen an unserem Pressing – die ganze Mannschaft verteidigt übers ganze Feld. Dazu sind neue Jungs mit Erfahrung dazugekommen. Wir waren letzte Saison ein junges Gespann, mussten Lehrgeld zahlen“, erklärt Pascal Schmedemann den Wandel.

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Neben erfahrenen Führungsspielern wie Niklas Brandt und mit Torhüter Jakub Jakubov im Rücken zu agieren, gibt ihm Halt. Dass wegen des GFC-Pressings die Gefahr besteht, auch mal ausgekontert zu werden, gehört für den Mecklenburger dazu: „Dann muss ich in der Situation halt mein Eins-gegen-Eins-Duell  gewinnen. Und selbst wenn das mal nicht klappt, haben wir mit Jakub jemanden, der einfach echt stark ist.“ Die großen Ziele mit der Mannschaft sind die Meisterschaft und der Aufstieg in die 3. Liga. Den Fahrplan dahin hat „Schmede“, der gern noch „ein bis zwei Tore“ erzielen würde, parat: „So oft wie möglich zu null spielen und bis zum Saisonende die beste Defensive der Liga bleiben.“

OZ



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