US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat seine Rhetorik gegen Migranten abermals verschärft und sich dabei offen rassistisch geäußert. Bei einem Wahlkampfauftritt in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan warf Trump dem demokratischen Präsidenten Joe Biden vor, er richte mit seiner Grenzpolitik ein “Blutbad” an. Eine zu laxe Migrationspolitik führe dazu, dass die USA mit einer “Invasion” von Straftätern aus anderen Ländern konfrontiert seien, die aus Gefängnissen und “Irrenhäusern” kämen und in den USA unschuldige Menschen überfielen und töteten. “Das sind keine Menschen, das sind Tiere”, sagte Trump.

Unter Biden sei jeder US-Bundesstaat ein Grenzstaat und jede US-Stadt eine Grenzstadt, sagte der republikanische Ex-Präsident. “Denn Joe Biden hat das Gemetzel, das Chaos und das Töten aus der ganzen Welt zu uns gebracht und direkt in unseren Hinterhöfen abgeladen.”

Im Fall einer Wiederwahl werde er am ersten Tag im Amt die Grenze abriegeln, sagte Trump. “Und wir werden mit der größten Abschiebeaktion in der Geschichte unseres Landes beginnen.” Er erneuerte zugleich seine Behauptung, das Land werde “aufhören zu existieren”, wenn er nicht wieder zum Präsidenten gewählt werde.

Trump bedient sich regelmäßig einer hasserfüllten und entmenschlichenden Sprache. Auch den Begriff “Blutbad” hatte er erst kürzlich bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Ohio verwendet und damit eine Kontroverse ausgelöst. Damals ging es aber um einen anderen Zusammenhang. Trump hatte dabei zunächst darüber gesprochen, wie er den Verkauf chinesischer Autos auf dem US-Markt erschweren wolle. Dann schob er nach: “Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben. (…) Es wird ein Blutbad für das Land sein.”

Die Äußerungen riefen große Kritik hervor, die Demokraten von Joe Biden äußerten sich geschockt. Trumps Wahlkampfteam relativierte die Äußerungen später und argumentierte, der Ex-Präsident habe nur über die US-Autoindustrie gesprochen, das “Blutbad”-Zitat sei aus dem Kontext gerissen geworden. In Grand Rapids ging Trump auf die Kontroverse ein und sagte, man habe versucht, ihm den Begriff auf falsche Weise zuzuordnen. Was Biden anrichte, sei tatsächlich ein “Blutbad”.   



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