Am Dienstag standen Vorwahlen der Demokraten und Republikaner in 15 von 50 Bundesstaaten an, teilweise haben die Wahllokale auch noch geöffnet. Der sogenannte “Super Tuesday” ist ein wichtiger Meilenstein im US-Wahljahr 2024: Oft fällt an diesem Tag bereits die Entscheidung, wer antreten wird. Dieses Jahr scheint sie aber schon gefallen. Es deutet alles auf eine Neuauflage des Wahlkampfes zwischen Trump und Biden hin. Doch zunächst müssen sich die beiden bei den parteiinternen Vorwahlen durchsetzen.

Bei den Republikanern liefert sich Trump zwar nach wie vor ein parteiinternes Duell mit der früheren US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, doch der Ex-Präsident weit in Führung. Sie könnte nach diesem Tag aufgeben. Biden trifft gegen zwei weitgehend unbekannte Parteikollegen an, ihm könnte höchstens die Wahlbeteiligung zuschaffen machen.

Demokraten: Biden liegt in 14 Staaten vorne

Aktuell sieht es aber gut für die beiden aus: US-Präsident Joe Biden hat die Vorwahl der Demokraten in den Bundesstaaten Iowa, Virginia, Vermont, North Carolina, Tennessee, Maine, Alabama, Massachusetts, Texas, Arkansas, Colorado, Minnesota, Utah und Oklahoma gewonnen. Das berichtet unter anderem der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf eigene Prognosen.

Eine Niederlage gibt es für Biden überraschenderweise allerdings doch: In Amerikanisch-Samoa, einem Außengebiet der USA im südlichen Pazifik, verliert Biden gegen den Unternehmer Jason Palmer.

Republikaner: Trump liegt in 12 Bundesstaaten vorne

Bei den Republikanern liegt laut dem Sender Donald Trump in North Carolina, Virginia, Oklahoma, Texas, Maine, Arkansas, Massachusetts, Alabama, Minnesota, Massachusetts und Tennessee vorn – und auch in Colorado, wo bis vor einem Tag noch unklar war, ob er dort überhaupt antreten darf, gewinnt Trump. Damit kann er seinen Vorsprung auf Haley noch einmal deutlich ausbauen.

Republikaner: Haley gewinnt in Vermont

Die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley kann ihren zweiten Sieg im Duell gegen Ex-Präsident Donald Trump eingefahren. Sie gewinnt im Bundesstaat Vermont, wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf eigene Prognosen berichtete. Tatsächlich lieferten sie Trump und Haley im Bundestaat Vermont ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Noch nicht vollständig ausgezählt: Virginia, North Carolina und Kalifornien

Auch in Vororten und in der Nähe von College-Campussen in Virginia und North Carolina lag Haley vorn. Die Partei steht also nicht gänzlich geschlossen hinter Trump. Und beunruhigen dürfte Trump: Laut dem Sender CNN will eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler, die ihre Stimme Haley gegeben haben, diese nicht automatisch Trump geben, sollte ihre favorisierte Kandidatin demnächst aus dem Rennen ausscheiden.

Außerdem hat der Datenanbieter Edison Research am Dienstag bekannt gegeben, dass 40 Prozent der Teilnehmer an der republikanischen Vorwahl in Virginia glauben, dass Trump bei einem Schuldspruch nicht mehr für das Präsidentenamt geeignet wäre. In North Carolina waren es 32 Prozent und in Kalifornien 23 Prozent. Virginia hält nach Angaben von Ballotpedia offene Vorwahlen ab, bei denen jeder Wähler bei jeder Partei abstimmen kann. Daher könnten in der Stichprobe auch Demokraten erfasst sein. Aktuell laufen gegen Trump mehrere Prozesse, unter anderem wegen Wahlbetrug.

Auf die Ergebnisse des “Super Tuesday” hat das aber bislang keine Auswirkungen, Trump und Biden gewinnen in Bundestaat um Bundesstaat. Spannend könnte es allerdings noch in Kalifornien werden, zumal hier auch entschieden wird, wer im November die verstorbene demokratische Senatorin Dianne Feinstein politisch beerben darf.



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