Trump spricht erneut von einem angeblich bevorstehenden Wahlbetrug

Kurz vor der Wahl schürt der republikanische Kandidat Donald Trump ohne jeden Beleg Ängste vor Wahlbetrug. „Sie kämpfen so hart, um dieses verdammte Ding zu stehlen“, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Lititz in Pennsylvania. „Wir haben einen Haufen von Betrügern, die nur darüber nachdenken, wie sie betrügen können.“ Das Ergebnis der Wahlen müsse „um neun Uhr, zehn Uhr, elf Uhr am Dienstagabend“ feststehen, so Trump weiter. „Mit Papierstimmzetteln hätten sie die Antwort abends um neun Uhr. Es ist eine verdammte Schande, und ich bin der Einzige, der darüber spricht“, wetterte der 78-Jährige weiter. Es sollten niemals Maschinen bei der Wahl eingesetzt werden, es dürfe nur Papierstimmzettel geben. In der Vergangenheit hat Trump Wahlautomaten immer wieder ohne Belege mit Betrug in Verbindung gebracht. Gleichzeitig sagte Trump an seine Anhängerinnen und Anhänger gerichtet: „Und wenn ihr nicht wählt, seid ihr dumm.“

Trumps Stimmungsmache hat System. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Ergebnis der US-Wahlen am Dienstag nicht in den Stunden nach Schließung der Wahllokale feststehen wird. Es gibt in den USA mehrere Möglichkeiten, die Stimme abzugeben: frühzeitig an bestimmten Orten, per Briefwahl oder am 5. November direkt im Wahllokal. Jeder Bundesstaat hat dabei eigene Regeln für Fristen und Identitätsnachweise. Auch die Technik variiert: von klassischen handschriftlichen Stimmzetteln bis zu Wahlcomputern.

Besonders die Briefwahlstimmen verzögern den Auszählungsprozess in einigen Staaten, weil sie oft erst am Wahltag geöffnet und bearbeitet werden dürfen. In der US-Geschichte gab es häufiger Wahlen, bei denen der Sieger erst nach Tagen feststand. Vor vier Jahren nutzte Trump die Zeit für Falschbehauptungen über Wahlbetrug, während sich die Auszählung in mehreren Staaten hinzog. Noch in der Wahlnacht erklärte sich der damalige Präsident zum Sieger – und forderte einen Stopp der Stimmauszählung, als er vorübergehend vor seinem Herausforderer Joe Biden lag. Es wird erwartet, dass Trump dieses Mal wieder ähnlich vorgehen könnte.

Anerkannt hat er seinen damaligen Wahlverlust noch immer nicht. Beim Auftritt in Lititz sagte er: „Wir hatten die sicherste Grenze in der Geschichte unseres Landes, an dem Tag, an dem ich ging. Ich hätte ich nicht gehen sollen. Ich meine, ganz ehrlich, weil wir es so gut gemacht haben.“



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