Die Ukraine soll die Hafenstadt Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim erneut mit Raketen beschossen haben. Bei dem groß angelegten Luftangriff sei ein 65-jähriger Einwohner der Stadt durch Raketensplitter ums Leben gekommen, vier weitere seien verletzt worden, teilte der von Russland eingesetzte Stadtchef von Sewastopol, Michail Raswoschajew, auf seinem Telegram-Kanal mit. Es handele sich um den “massivsten Angriff in der vergangenen Zeit”. Er sei vom Militär abgewehrt worden.

Ukrainischen Medienberichten zufolge wurde bei dem Angriff das Hauptkommunikationszentrum der russischen Schwarzmeerflotte von drei Marschflugkörpern getroffen. Die genauen Auswirkungen der Angriffe sind unklar. Die Ukraine hat sich bislang nicht offiziell geäußert.

Verkehr über Krimbrücke gestoppt

Zuvor hatte die russische Staatsagentur Tass berichtet, die russische Flugabwehr habe am Samstagabend mehr als zehn Raketen und zahlreiche Drohnen abgeschossen. Kurz zuvor war der Verkehr über die Krimbrücke zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland vorübergehend gestoppt worden. In sozialen Medien kursierten Berichte über schwere Explosionen im Hafen von Sewastopol und mögliche Treffer auf einem dort liegenden Schiff. Unabhängig überprüft werden konnten diese Angaben unmittelbar nicht. Russland meldet im Fall ukrainischer Drohnenattacken oft nur vermeintliche Erfolge der eigenen Luftverteidigung.

Für die russische Armee ist die Krim Aufmarschgebiet im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Über die Halbinsel läuft der Nachschub an Soldaten, Waffen und Munition. Deshalb bemüht sich die Ukraine, russische Militärziele auf der Krim zu zerstören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rückeroberung der Halbinsel als Ziel ausgegeben.

Unterdessen setzte das russische Militär seine Angriffe auf die Ukraine fort. In der ostukrainischen Großstadt Charkiw schlugen laut Berichten ukrainischer Medien am Samstag mehrere Raketen ein. Mindestens ein Mensch sei getötet worden.



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