Die Suche nach möglichen Bestandteilen des Objekts, das den polnischen Luftraum verletzt hat, dauert an. Etwa 480 Soldaten der Territorialen Schutztruppe führen die Suche in den Gebieten östlich von Zamosc durch.

Die Suche nach möglichen Bestandteilen des Objekts, das den polnischen Luftraum verletzt hat, dauert an. Etwa 480 Soldaten der Territorialen Schutztruppe führen die Suche in den Gebieten östlich von Zamosc durch.

Foto: Wojtek Jargilo/pap/dpa

Warschau. Russland hat bei Raketenangriffen auf die Westukraine am Sonntagmorgen nach Angaben des polnischen Verteidigungsministeriums kurzzeitig den Luftraum Polens verletzt. Am 24. März um 4.23 Uhr habe eine Verletzung des Luftraums durch einen in dieser Nacht von einem Langstreckenflugzeug Russlands abgeschossenen Marschflugkörper stattgefunden, schrieb der Generalstab der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X (vormals Twitter).

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Ziel der Angriffe seien Städte in der Westukraine gewesen. Das Objekt habe den polnischen Luftraum in der Nähe des Dorfes Oserdow für 39 Sekunden durchflogen. Während des gesamten Fluges sei es von militärischen Radarsystemen beobachtet worden; alle notwendigen Verfahren zur Gewährleistung der Sicherheit des polnischen Luftraums seien eingeleitet worden. Nach Angaben von Verteidigungsminister Wladysław Kosiniak-Kamysz drang das russische Flugobjekt 1000 bis 2000 Meter tief auf polnisches Territorium vor.

Eine Entscheidung müsse immer im Einzelfall getroffen werden. »Aber wenn es irgendeinen Hinweis darauf gegeben hätte, dass dieses Objekt auf ein Ziel im Hoheitsgebiet der Republik zusteuert, wäre es natürlich abgeschossen worden«, sagte Kosiniak-Kamysz der Agentur PAP in Krakau. Polnische und US-amerikanische Kampfjets F-16 seien aktiviert worden.

Diese hätten das Objekt rechtzeitig erreichen und mit ihren Raketen vernichten können, sagte ein Berater des Ministers, General Mieczyslaw Bieniek, der Zeitung Wiadomosci zufolge.

Das polnische Militär hatte bereits Ende Dezember die Verletzung seines Luftraums durch eine russische Rakete festgestellt. Das Außenministerium in Warschau hatte daraufhin den Geschäftsträger der russischen Botschaft vorgeladen und ihm eine Protestnote übergeben. Darin wurde Russland zu einer »Erklärung des Vorfalls der Luftraumverletzung und der sofortigen Einstellung solcher Aktivitäten« aufgefordert. Auch nach dem Vorfall von Sonntag wurde der russische Botschafter einbestellt.

Luftraumverletzungen lösen weltweit einheitliche Reaktionen bei Militärs aus. Werden fremde Flugobjekte im eigenen Luftraum erkannt, mit denen keine Kommunikation möglich ist, steigen umgehend sogenannte Alarmrotten auf. Diese bestehen aus Kampfflugzeugen, die einerseits aufklären, andererseits in der Luft für mögliche militärische Gegenschläge bereitstehen. Zumeist erweisen sich die Alarmierungen als Fehlalarm, wenn sich beispielsweise bei bemannten Flügen die Flugzeugbesatzungen dann doch bei den Einheiten der Flugüberwachung melden und zu erkennen geben oder schlicht keine Kampfhandlungen folgen.  Mit Agenturen

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