Lübeck. Wenn Handball-Zweitligist VfL-Lübeck-Schwartau am Freitag in der Hansehalle auf den TV Hüttenberg trifft (19 Uhr), wird einer mit ganz besonderem Interesse von der Tribüne aus zuschauen: Leif Haack, Toptalent des Drittligisten HSG Ostsee N/G. Denn der U20-Nationalspieler schaut seinem künftigen Arbeitgeber zu. Er wechselt im kommenden Sommer nach Hüttenberg. Der 19-Jährige unterschreibt für zwei Jahre beim „Original aus Mittelhessen“.

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Vereinschef Hertwig: „Die Freude überwiegt“

Jan-Eric Hertwig, Vorsitzender des TSV Grömitz und einer der Macher hinter den Kulissen, sieht es mit einem weinenden und lachenden Auge: „Einerseits sind wir unglaublich stolz, dass wir so ein Toptalent mit ausgebildet haben, er sich bei uns zum Nationalspieler entwickelt hat. Es war aber immer klar zwischen uns kommuniziert, dass er den nächsten Schritt gehen wird“, erklärte Hertwig nach LN-Nachfrage und ergänzte: „Andererseits hatten wir gehofft, dass er noch ein Jahr bleibt. Aber die Freude überwiegt.“ Ostsee-Geschäftsführer Johann Plate ergänzt: „Leif hat sich bei uns sowohl spielerisch als auch menschlich toll entwickelt und wir sind froh, dass er – auch nach Klasse-Leistungen in der U20-Nationalmannschaft – nun in den Profibereich gehen kann.“ Hertwig ist sich sicher: „Leif wird seinen Weg gehen. Man wird von ihm hören.“ So wie von Juri Knorr, der bei der HSG sein erstes Männerjahr gespielt hat, ehe es ihn in die große Handballwelt zog und er zum Nationalspieler reifte. Hertwig: „Dies erzählt man sich immer gern.“

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Im Vorjahr war der Rückraumlinke Haack mit seinem Bruder Jannes (23) vom Nachwuchs des THW Kiel zu Ostsee gewechselt. Der 1,96 Meter große Rechtshänder, dessen Vorbilder der französische Weltstar Nikola Karabatic und der Norweger Sander Sagosen sind, hat sowohl das Angriffs- als auch das Abwehrspiel der HSG belebt, in einigen Einheiten auch beim Kooperationspartner VfL Lübeck-Schwartau mittrainiert. Auf die Zusammenarbeit hatte Ostsee-Coach Nico Kibat als Pfund gehofft, „damit sich Leif noch ein weiteres Jahr bei uns weiterentwickeln kann. Aber wir wünschen ihm jetzt alles Gute im neuen Verein, dass er da seine Rolle findet und genügend Spielzeiten bekommt. Er ist ein toller Typ, wir sind traurig, dass er geht.“

Haack: Klassenerhalt und dann U20-EM

Haack, der im Juni mit dem Nationalteam die U20-EM in Slowenien spielen will, sieht seine Zeit bei der HSG als Geschenk: „Ich habe mich hier weiterentwickelt. Die Mannschaft, das Umfeld und die Fan-Familie sind einfach mega. Ich freue mich auf die Zeit, die kommen wird, werde immer mit einem großen Lächeln zurückschauen.“

Doch noch ist seine Zeit an der Ostsee nicht vorbei. Mit der HSG hat Haack noch eine wichtige Mission: den Klassenerhalt. Bei noch sechs ausstehenden Spielen hat Ostsee fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang, den die SG Hamburg-Nord belegt. Im Heimspiel gegen den Tabellensiebten TSV Anderten (18.30 Uhr) will Haack mit seinen Jungs in der Neustädter Gogenkroghalle dafür am Samstag die ersten Punkte einsammeln. Vereinschef Hertwig war es wichtig, dass der Haack-Wechsel jetzt bekanntgegeben wird: „Das war eigentlich erst für Montag geplant, ist aber leider durchgesickert. Wir wollen vor dem wichtigen Spiel gegen Anderten, dass da keine Unruhe in das Team und das Umfeld kommen.“ Haack verspricht: „Für den Kampf um den Klassenerhalt gebe ich weiter Vollgas. Die HSG hat es verdient, weiterhin dritte Liga zu spielen.“

LN



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