München – Thomas Tuchel war die Erleichterung nach dem Weiterkommen in der Königsklasse deutlich anzusehen. “Das sind die schönsten Abende, Champions League“, sagte der Trainer des FC Bayern nach dem 3:0-Sieg gegen Lazio Rom, mit dem die Münchner das Worst-Case-Szenario eines Ausscheidens im Achtelfinale abgewendet hatten.

FC Bayern und Tuchel: Entspannung, aber keine Entwarnung

Vor dem Spiel war der Druck auf Tuchel enorm. Aus dem DFB-Pokal hatten sich die Bayern bereits vor Monaten verabschiedet, in der Bundesliga war der Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen zuletzt auf zehn Punkte angewachsen. Bei einem Ausscheiden gegen Lazio wäre Tuchel, dessen Aus beim Rekordmeister im Sommer bereits feststeht, wohl vorzeitig entlassen worden. Durch den Einzug in die Runde der letzten Acht ist der 50-Jährige einer zeitnahen Kündigung nochmal entgangen.

Aber: Gänzlich vom Tisch ist eine vorzeitige Trennung trotz aller Erleichterung ob des gelösten Viertelfinal-Tickets in der Königsklasse nicht. Die Runde der letzten acht wird gespielt am 9./10. April und
16./17. April, die Liga-Gegner der Bayern heißen bis dahin Mainz, Darmstadt, Dortmund, Heidenheim und Köln – nur konstantes Punkten festigt Tuchels Position bis zum Saisonende weiter.

Zukunft nach Bayern-Abgang noch offen: Wechselt Thomas Tuchel in die Premier League?

Wie es für Tuchel nach seinem Abgang weitergeht, ist noch unklar. Mangels interessanter Alternativen hierzulande wird seine Zukunft aber wohl im Ausland liegen. Während das Image des gebürtigen Krumbachers in Deutschland aufgrund seiner Bayern-Zeit durchaus angekratzt ist, genießt er außerhalb der Bundesrepublik weiterhin einen herausragenden Ruf. Auf ein interessantes Angebot eines Top-Klubs wird Tuchel nicht lange warten müssen.

Als favorisiertes Ziel gilt die englische Premier League, in der er von Januar 2021 bis September 2022 bereits für den FC Chelsea gearbeitet und mit den Londonern die Champions League gewonnen hat. In Englands Elite-Liga wird im Sommer bei mindestens einem Top-Klub der Trainerposten frei: Ähnlich wie bei Tuchel und den Bayern steht auch beim FC Liverpool die Trennung von Jürgen Klopp bereits fest.

Ein Engagement bei den Reds dürfte den 50-Jährigen reizen, wenngleich der Klub den von Bayern ebenfalls umworbenen Xabi Alonso als Top-Kandidat auserkoren hat. Ob der Spanier Bayer Leverkusen verlässt, ist aber unklar.

Nach Abgang vom FC Bayern: Heuert Tuchel bei Manchester United an?

Als eines von Tuchels Wunschzielen wurde in der Vergangenheit auch Manchester United gehandelt. Der aktuelle Bayern-Coach wurde bereits vor seiner Zeit in München mit den Red Devils in Verbindung gebracht. Dort steht aktuell Erik ten Hag auf der Kommandobrücke, doch unter dem Niederländer spielt United erneut eine insgesamt enttäuschende Saison. Dass es im Sommer zur Trennung kommt, ist trotz einer Vertragslaufzeit bis 2025 nicht ausgeschlossen.

Neben der Premier League hat Tuchel auch eine hohe Meinung von der spanischen LaLiga. “Spanien hat eine außergewöhnliche Liga”, sagte der 50-Jährige vor einigen Wochen bei einem Fanklub-Besuch: “Die spanischen Spieler sind von wahnsinnig viel Selbstvertrauen geprägt. Man hat das Gefühl, dass man sehr schnell mit dem Menschen spricht.”

Auch beim FC Barcelona wird der Trainerstuhl im Sommer frei

Mit seinen Aussagen sorgte Tuchel ungewollt für große Diskussionen, da Chefcoach Xavi kurz zuvor seinen Rücktritt beim FC Barcelona im Sommer angekündigt hatte. Sky-Experte Didi Hamann interpretierte die Worte dahingehend, dass sich der Bayern-Coach bei den Katalanen ins Gespräch bringen wollte – und fing sich dafür einen Rüffel aus der Chefetage der Münchner ein.

Dennoch: Ein Engagement beim FC Barcelona dürfte auch Tuchel reizen, wenngleich der ehemalige Bundes- und Bayern-Trainer Hansi Flick zuletzt als Top-Kandidat gehandelt wurde.





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