München – Ecke, Kopfball Niklas Lang, Tor für den TSV 1860! Was im November beim Siegtreffer in Saarbrücken (3:2) noch ein Geschenk für die Löwen war, wäre am Samstag beim SC Freiburg II ein echtes Ärgernis. Denn es hieße diesmal nicht drei Punkte für Sechzig, sondern für die Breisgauer. Seit Ende Januar passt, grätscht und köpft der talentierte Innenverteidiger – zumindest vorübergehend – nicht mehr für die Giesinger, er versucht stattdessen, dem Nachwuchs des Bundesligisten zu einem versöhnlichen Drittliga-Saisonausklang zu verhelfen.

Und nun, am Karsamstag (16.30 Uhr, Magenta Sport), kann Lang gegen seinen Herzensklub zeigen, welche Fortschritte ihm die regelmäßigen Einsätze ermöglicht haben. “Wenn Niki stärker zurückkommt als er gegangen ist, dann haben doch alle Seiten davon profitiert”, sagt Löwen-Trainer Argirios Giannikis über den Verliehenen, von dessen Qualitäten er sich nur kurz ein Bild hat machen können.

TSV 1860: Lang-Leihe nach Freiburg für mehr Einsatzzeiten – der Plan ging auf

Der 43-Jährige war kaum im Amt, als Lang den Wunsch nach konstanten Wettkampfminuten an ihn herantrug. Weil Giannikis diese aber nicht garantieren konnte, war der Zwischenschritt in den Südwesten Deutschlands die gemeinsame Entscheidung.

“Wir haben beschlossen, dass er verliehen wird, damit er die Einsatzzeiten bekommt”, erzählt der Coach. Und im Zuge dessen fand dann erst das Bemühen um die Verpflichtung von Abwehrkante Max Reinthaler den Weg auf den (Verhandlungs-)Tisch. “Die Position wäre nicht besetzt worden, wenn Lang hiergeblieben wäre”.

Aber Lang ging und bisher hat sich das für den 21-Jährigen ausgezahlt, daran änderte auch der Platzverweis nichts, den er im Februar gegen Bielefeld (0:3) kassierte. Seit Ablauf der Sperre hat der gebürtige Starnberger keine Spielminute in der Mannschaft von Trainer Thomas Stamm versäumt.

Leih-Löwe Lang ist beim SC Freiburg Stammspieler und 90 Minuten für Bundesliga-Team im Einsatz

Mehr noch, er durfte in der jüngsten Ligapause ein Testspiel für das Profiteam von Kult-Trainer Christian Streich absolvieren. Beim 4:1 gegen den FC St. Gallen stand Lang ebenfalls 90 Minuten auf dem Rasen. “Die Jungs auf dem Platz waren sehr engagiert”, resümierte Streich, womit auch der Leih-Löwe gemeint war.

Insgesamt, berichtete Giannikis, sei es vor allem Sportchef Christian Werner, der Langs Schwarzwald-Stippvisite engmaschig begleitet. “Er ist sehr oft mit ihm im Austausch”, sagt der Grieche mit fränkischen Wurzeln, dazu gehörten auch Feedback-Gespräche und Analysen der Spiele für den Drittliga-Tabellenletzten mit der auffällig ansteigenden Formkurve.

Beim TSV 1860 könnte Lang Abwehrtalent Michael Glück beerben

Ab Sommer steht Lang dann wieder in Diensten der Löwen, sein Vertrag, den er erst im Sommer 2023 verlängert hat, läuft noch bis 2026. Und seine Ambitionen werden sich bis dahin nicht ändern, er will sich auf Giesings Höhen durchsetzen. “Jeder weiß”, hatte Lang sein Zukunftsversprechen an die Blauen kommentiert, “dass ich 1860 im Herzen trage.”

Offen ist freilich noch, welche Ausgangsposition er dann vorfindet. Kapitän Jesper Verlaat wird noch da sein, Reinthaler natürlich, dazu Leroy Kwadwo und (zumindest auf dem Papier) auch Rückrunden-Aufsteiger Michael Glück. Bei Letzterem allerdings machen Verkaufsgerüchte die Runde. “Ich bin nicht blauäugig, es ist Potenzial da”, sagt Giannikis über Glück. Öffnet der gebürtige Salzburger also durch seinen Abgang die Stammplatz-Tür für Lang? Möglich wäre es.





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