Der frühe Vogel fängt den Wurm – oder in diesem Fall die frisch präparierte Piste. Es ist 7.30 Uhr, die Sonne geht gerade auf hinter dem Riesengebirge, und die Spurrillen der Pistenraupe sind noch frisch im Schnee. Nur an manchen Stellen gebe es kleine Schneeverwehungen, weil es in der Nacht windig gewesen sei, erklärt ein Mitarbeiter am Lift allen, die hier ankommen, persönlich. So viele sind das nicht: Denn in einer Stunde nimmt das tschechische Skigebiet Spindlermühle erst seinen normalen Betrieb auf.

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Doch wer einen Extraskipass für den „fresh track“ bucht, darf schon vorher Skier oder Snowboard anschnallen und mit dem Sessellift den Berg hochfahren. Mit Blick auf die rosaroten Wolken der Morgendämmerung und die fast menschenleeren Pisten kurvt es sich besonders leicht den Hang hinunter. Hoch, runter, hoch, runter, ohne anstehen am Lift, bis langsam die ersten Wintersportlerinnen und -sportler mit dem normalen Skipass eintrudeln und die Frühaufsteherinnen und Frühaufsteher sich in die Frühstückspause verabschieden.

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Von den Pisten aus kann man immer wieder einen Blick auf den Ort Spindlermühle erhaschen, der nur rund 1000 Einwohnende, aber Platz für 15.000 bis 16.000 Touristen hat.

Von den Pisten aus kann man immer wieder einen Blick auf den Ort Spindlermühle erhaschen, der nur rund 1000 Einwohnende, aber Platz für 15.000 bis 16.000 Touristen hat.

Rund 28 Pistenkilometer bietet das Skiareal Spindlermühle, kurz Spindl genannt, seit dieser Saison. „Vorher waren es 25″, erzählt René Hroneš, Manager des Skigebiets, das auf einer Höhe von 702 bis 1.235 Metern liegt. Damit ist Spindlermühle in Tschechien eins der größten Skigebiete, aber dennoch überschaubar, vergleicht man es etwa mit den zum Teil riesigen Arealen in Österreich mit mehr als 200 Pistenkilometern.

Skigebiet wird ausgebaut

Aber das Skiareal Spindlermühle, das aktuell noch zweigeteilt ist, wird nach und nach ausgebaut. Bis zur Wintersaison 2025/2026 sollen die dazugehörenden Gebiete Svatý Petr-Hromovky und Medvedín-Horní Mísecky über Pisten und Lifte verbunden werden, erklärt Hroneš. Aktuell muss für einen Wechsel zwischen beiden Gebieten noch der Skibus oder das Auto genutzt werden.

Künftig sollen auch die zwei noch getrennten Gebiete innerhalb des Skiareal Spindlermühle verbunden werden, erklärt Skigebiet-Manager René Hrones.

Künftig sollen auch die zwei noch getrennten Gebiete innerhalb des Skiareal Spindlermühle verbunden werden, erklärt Skigebiet-Manager René Hrones.

Der Anfang ist aber bereits getan: „Es gibt zwei neue rote Pisten, über die dann später die beiden Gebiete miteinander verbunden werden sollen“, sagt Hroneš. Noch kann man sie aber nicht bis ganz unten fahren: Sie enden in der Mitte bei den jeweiligen Liften.

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„Wir haben auch die zwei meistbefahrenen blauen Pisten erweitert“, erzählt Hroneš weiter. „Die sind jetzt 100 Prozent breiter als vorher.“ Eine von ihnen geht von dem Lift ab, der für die Frühaufsteherinnen und Frühaufsteher beim „fresh track“ geöffnet ist. Und tatsächlich: Breit und flach fällt der Hang hier ab, und während die Sonne über den Bergen vollends aufgeht, kann man entspannt von links nach rechts seine ausgedehnten Kurven ziehen. Auch später, als die Skifahrerinnen und -fahrer mit dem normalen Pass dazustoßen, bleibt genügend Platz für alle.

Schwarze Piste war schon Weltcup-Schauplatz

Wer mehr Action will, der wählt die nahe gelegene schwarze Piste, die schon häufiger Schauplatz für Weltcups vom internationalen Skiverband FIS war. „Letztes Jahr wurde hier der Frauenslalom ausgetragen“, berichtet Skiarealmanager Hroneš. Und auch einen Funtrack für Snowboarderinnen und -boarder (und natürlich auch Skifahrerinnen und -fahrer) findet man nicht allzu weit entfernt. In diesen Tagen sieht man dort eher wenige, die spektakuläre Tricks vorführen. Doch das wird sich ändern, wenn hier am 15. und 16. März der Freestyle Snowboard Weltcup auf dem Programm steht.

Auf der schwarzen Piste, übrigens einer von dreien in Spindl, ist an diesem Tag kein Slalomparcours aufgebaut. Dafür führt die Piste runter zu gleich mehreren Hütten, wo man zwischen klassisch tschechischer Küche – etwa Gulasch aus dem Brot – oder auch einer Champagnerbar wählen kann. Zeit für eine Pause.

In der Mittagspause kann man sich im Skiareal Spindlermühle zwischen typisch tschechischer Kost und einer Champagnerbar entscheiden.

In der Mittagspause kann man sich im Skiareal Spindlermühle zwischen typisch tschechischer Kost und einer Champagnerbar entscheiden.

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Ausbau soll mehr Deutsche locken

Das Ziel hinter dem Ausbau, erzählt Hroneš, ist natürlich, noch mehr Touristinnen und Touristen anzulocken – auch aus Deutschland und Polen. Der Skiort mit seinen nur 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und Platz für 15.000 bis 16.000 Touristinnen und Touristen liegt schließlich an der polnischen Grenze und ist von ostdeutschen Städten wie Görlitz und Dresden nur zwei bis dreieinhalb Autofahrtstunden entfernt. Auch aus dem Norden Deutschlands lässt sich das Gebiet zum Teil in weniger als sieben Stunden Fahrt erreichen. „Rund 50 Prozent unserer Gäste sind Tschechen, rund 25 Prozent Polen und etwa 18 Prozent Deutsche“, erzählt Hroneš. Er würde sich wünschen, dass sich vor allem letzterer Wert noch erhöht.

Zwei neue rote Pisten sind im Skiareal Spindlermühle schon entstanden.

Zwei neue rote Pisten sind im Skiareal Spindlermühle schon entstanden.

„Manche Touristen aus Polen kommen nur zum Nachtskifahren her“, erzählt der Manager des Skiresorts weiter. Das lohnt sich für Deutsche natürlich nicht. Doch wer schon da ist, sollte sich diese Besonderheit nicht entgehen lassen. Denn mehrfach in der Woche wird eine 1,5 Kilometer lange rote Piste auch von 18 bis 21 Uhr noch mal geöffnet und mit Flutlicht erstrahlt. Pausiert man kurz auf einem Plateau auf der neu präparierten Piste, erkennt man vom Riesengebirge zwar nur noch die Umrisse. Dafür breiten sich vor einem die Lichter des kleinen Orts Spindlermühle aus – und in einem die Ruhe nach einem erfolgreichen Skitag.

Tipps für deine Reise nach Tschechien

Anreise: Per Zug oder Flugzeug nach Prag und dann weiter mit dem Bus nach Spindlermühle. Vor Ort fahren gratis Skibusse. Alternativ Anreise mit dem Auto.

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Beste Reisezeit: Wer in Tschechien Ski fahren will, sollte zwischen Anfang Dezember und Mitte April kommen.

Währung: In Tschechien bezahlt man mit tschechischen Kronen (CZK). Ein Euro entspricht rund 25 tschechischen Kronen.

Skiareal Spindlermühle: Die Skipasspreise für das Skiareal Spindlermühle variieren je nach Belegung des Resorts und der Jahreszeit. Sie können zwischen 350 CZK (rund 14 Euro) und 1700 CZK (rund 68 Euro) pro Tag liegen. Wer online und früh kauft, bekommt den Pass günstiger als vor Ort. Für den „fresh track“ und das Nachtskifahren braucht man einen separaten Skipass.

Unterkünfte: Es gibt in der Region eine Auswahl verschiedener Hotels. Das Hotel Pinia mit seinen 191 eher schlichten Zimmern ist mit einem Wellnessbereich, Skikeller und eigenem Skiverleih ausgestattet. Es liegt etwas außerhalb des Ortes Spindlermühle, aber dafür direkt am Skilift Labská. Zum Rest des Skigebietes fährt ein Skibus. Doppelzimmer sind ab rund 70 Euro pro Nacht buchbar.

Die Reise wurde unterstützt von CzechTourism. Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.

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