Ein österreichisches Ehepaar ist auf einer Italienreise Opfer des so genannten „Spiegeltricks“ geworden, wie die Tageszeitung „Heute“ berichtet. Der 75-jährige Franz S. und seine Frau, beide Akademiker, überholten gerade einen weißen BMW, als sie einen Knall hörten. Der BMW-Fahrer zeigte auf seinen kaputten Spiegel, fuhr an ihnen vorbei und winkte sie auf einen nahe gelegenen Parkplatz.

Kostenübernahme sofort und in bar

Nachdem sie angehalten hatten, ging der Mann sofort zur Beifahrerseite ihres Wagens und zeigte auf einen vermeintlichen Schaden. Tatsächlich hatte er mit einer Spezialkreide einen „Kratzer“ auf ihr Fahrzeug gemalt. Der Knall, den sie gehört hatten, war vermutlich das Ergebnis eines gezielten Steinwurfs.

Unter der Vortäuschung, dass sie seinen Spiegel beschädigt hätten, zeigte der Betrüger ihnen auf seinem Handy ein Ersatzmodell für 800 Euro auf eBay. Er bestand darauf, dass die Kosten sofort und in bar zu übernehmen seien, anstatt den Schaden über die Versicherung zu regeln.

„Alles war sehr glaubwürdig und ging ganz schnell“

„Meine Frau übergab ihm freiwillig unsere gesamten Bargeldreserven“, erzählte Franz S. „Heute“. Der Betrüger fuhr mit den insgesamt 560 Euro davon. Beim nachträglichen Sichten seiner Dashcam-Videos bemerkte das Ehepaar, dass der Spiegel des Betrügers schon vor dem vermeintlichen Unfall kaputt war.

Trotz der geringen Chance, ihr Geld zurückzubekommen, wollen die Österreicher beim nächsten Besuch in Italien Anzeige erstatten. Vor allem aber wollen sie andere Urlauber warnen. „Diese Täter sind sehr gut organisiert und wirklich raffiniert. Alles war sehr glaubwürdig und ging ganz schnell“, sagte der 75-Jährige.

So schützen sie sich

Die Masche ist bereits seit einigen Jahren bekannt. Touristen, die mit dem Trick konfrontiert werden, sollten sich laut „Merkur“ nicht einschüchtern lassen und auf keinen Fall das geforderte Geld bezahlen. Stattdessen sollten sie darauf bestehen, die Polizei zu rufen, da die meisten Betrüger dann in der Regel die Flucht ergreifen. Darüber hinaus wird empfohlen, Wertgegenstände und Geldbörse nicht sichtbar im Fahrzeug mitzuführen, um zusätzlichen Diebstählen vorzubeugen.

Aber nicht nur in Italien werden Touristen abgezockt. Für einen Familienvater wurde die heitere Stimmung im Griechenland-Urlaub jäh getrübt. Denn ein Restaurantbesuch endete in einer fiesen Touristenfalle. Der Kellner drängte seine Familie zu teuren Bestellungen. Mit einer Rechnung von 360,80 Euro war diese dann viel höher als in der Speisekarte angegeben.





Source link www.focus.de