Washington. Nach den heftigen Stürmen im Süden und mittleren Westen der USA ist die Zahl der Toten gestiegen. Mindestens 22 Menschen in Texas, Arkansas, Oklahoma und Kentucky verloren ihr Leben, wie US-Medien am Montag berichteten. Besonders hart traf es demnach Arkansas und Texas. In Arkansas wurden acht Tote gemeldet, in Texas sieben – unter den Opfern befinden sich auch Kinder.

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Das Extremwetter war am Wochenende über etliche Bundesstaaten hinweggezogen. Präsident Joe Biden wurde über die Situation informiert. „Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen“, teilte das Weiße Haus mit. Man stehe in direktem Kontakt mit den zuständigen Behörden und sei bereit, bei Bedarf Unterstützung zu leisten.

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An vielen Stellen waren in der Nacht zum Sonntag Tornados gemeldet worden. Medien berichteten über Hagelkörner, die etwa die Größe von Tennisbällen hatten. In Oklahoma erreichte einer der Stürme nach vorläufigen Schätzungen mindestens die Stufe drei von fünf – Tornados dieser Klassifizierung können eine Geschwindigkeit von bis zu 265 Kilometern pro Stunde erreichen.

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Mehr als eine halbe Million Haushalte waren nach Angaben der Seite poweroutage.us in der Nacht zu Montag zeitweise ohne Strom, davon knapp 200.000 im Bundesstaat Kentucky. Gouverneur Andy Beshear rief den Notstand aus, „um sicherzustellen, dass die betroffenen Gemeinden über die notwendigen Ressourcen verfügen, um reagieren zu können“, wie er auf der Plattform X mitteilte.

Viele Tote besonders in Texas

Lokale Behörden und Augenzeugen teilten in den sozialen Medien Fotos und Videos der Zerstörung. Die Stürme ließen schwere Sattelzüge samt Ladung umkippen, machten Gebäude dem Erdboden gleich und rissen Stromleitungen mit sich.

In Cooke County nahe Dallas im nördlichen Texas gab es mindestens fünf Tote und Dutzende Verletzte, wie unter anderem die Sender CNN, NBC News und ABC News unter Berufung auf den zuständigen Sheriff meldeten.

Demnach zerstörte ein Sturm zunächst eine Raststätte an einer Schnellstraße und wütete dann in einem Trailerpark, wo weiterhin nach Vermissten gesucht werde. Unter den Toten seien zwei Kleinkinder. Die Zahl der Opfer könnte nach Einschätzung des Sheriffs weiter steigen.

Schäden von der Nacht zuvor: Stürme hinterließen am Sonntag eine breite Spur der Verwüstung.

Schäden von der Nacht zuvor: Stürme hinterließen am Sonntag eine breite Spur der Verwüstung.

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Das Ausmaß der Zerstörung wurde am Sonntagabend erst langsam deutlich. In mehreren Regionen wurde der Notstand ausgerufen.

Gebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht

Große Wohn- und Lastwagen seien einfach umgekippt, Stromleitungen abgerissen und Gebäude dem Erdboden gleichgemacht worden, hieß es in den Berichten. Rettungskräfte und Polizei seien an etlichen Orten im Einsatz.

Tote, Verletzte und Schäden gab es demnach auch in Texas’ Nachbarstaat Oklahoma. Verschiedene Sender berichteten unter Berufung auf zuständige Behörden von mindestens zwei Toten im Nordosten des Bundesstaates. Nach Angaben des Senders NBC News gingen über der Gegend Hagelkörner nieder, die in etwa die Größe eines Tennisballs gehabt haben sollen. In Claremore, einer Kleinstadt mit rund 20.000 Einwohnern, wird es laut dem Sender CNN „für längere Zeit“ keinen Strom geben.

Auch in Arkansas, das sowohl an Texas als auch an Oklahoma grenzt, waren am Sonntag nach Angaben des Lokalsenders THV11 mehr als 100.000 Menschen ohne Strom. Verschiedene Medien berichteten von mindestens zwei Todesopfern in dem Bundesstaat, darunter eine 26-jährige Frau. Es war von mehreren Tornados die Rede.

14.08.2022, Polen, Widuchowa: Arbeiter beteiligen sich an einer Aktion zur Reinigung der Oder von toten Fischen mit Hilfe eines flexiblen Damms. An der Aktion sind u. a. Soldaten der 14. westpommerschen Territorialen Verteidigungsbrigade beteiligt. Das Fischsterben in der Oder ist nach Angaben der polnischen Umweltschutzbehörde wahrscheinlich von einer Wasserverschmutzung durch die Industrie ausgelöst worden. Foto: Marcin Bielecki/PAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die tödliche Giftalge schläft im Fluss – Hoffen und Bangen an der Oder

2022 führte die Blüte einer Salzwasseralge zum großen Fischsterben im Grenzfluss Oder. Jetzt wurden auf polnischer Seite wieder tote Fische gefunden. Die Gefahr ist nicht gebannt, so Christian Wolter vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie. Im gesamten Verlauf der Oder warten die toxischen Goldalgen auf ihr Erwachen.

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Weitere Stürme im mittleren Westen und der Ostküste erwartet

Für etliche weitere Gebiete wurden am Sonntag neue Unwetterwarnungen ausgesprochen. Wegen eines heranziehenden Gewitters verzögerte sich im weiter nördlich gelegenen Bundesstaat Indiana der Start des traditionsreichen Autorennens Indianapolis 500, kurz „Indy 500″. Die Eröffnungszeremonie wurde Medienberichten zufolge unterbrochen und die Zuschauer dazu aufgefordert, die Tribüne zu verlassen.

Nachdem am Wochenende vor allem der Süden der USA betroffen war, verlagert sich die Unwetterfront am Montag nach Angaben des Wetterdienstes Richtung Osten. Dort wurde vor starken Windböen und Hagel gewarnt, es seien auch erneut Tornados möglich. Im südlichen Texas warnte der Wetterdienst zudem vor Temperaturen von bis zu 48 Grad Celsius.

Feierlichkeiten fallen ins Wasser

Am Montag ist in den USA ein Feiertag – am Memorial Day wird mit der Eröffnung der Badesaison inoffiziell der Sommer eingeläutet. Viele Amerikanerinnen und Amerikaner treffen sich zum Schwimmen und Grillen. Mancherorts dürften die Feierlichkeiten wegen des Wetters allerdings ausfallen.

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Experten führen die Häufung von Naturkatastrophen in den USA – Stürme, Überflutungen und Waldbrände – auch auf die Folgen des Klimawandels zurück. In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Tornados laut US-Wetterdienst vervielfacht. Erst vergangene Woche hatten Stürme im Bundesstaat Iowa mindestens fünf Menschen getötet.

RND/dpa



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