Im Prozess um den tödlichen Schuss von Hollywood-Star Alec Baldwin bei den Dreharbeiten des Westernfilms Rust ist die Waffenmeisterin zu
18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Bereits im März war Hannah Gutierrez-Reed von Geschworenen der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden
worden. Seither sitzt sie in einem Bezirksgefängnis am Rand der Stadt Santa Fé im
US-Staat New Mexico.

Die Richterin gab der 27-Jährigen nunmehr das höchstmögliche Strafmaß.
“Sie waren die Waffenmeisterin, diejenige, die zwischen einer sicheren
Waffe und einer, die jemanden töten könnte, stand”, sagte sie zur
Begründung. “Sie allein haben eine sichere Waffe in eine tödliche
verwandelt.” Unklar ist, wie die scharfe Munition überhaupt in den Revolver gelangen konnte.

Waffenmeisterin vom Vorwurf der Beweismanipulation freigesprochen

Gutierrez-Reed hatte den Revolver geladen, mit welchem der Schauspieler Baldwin im Oktober 2021 bei einer Drehprobe für den
Film Rust hantierte. Dabei löste sich ein Schuss, der die 42
Jahre alte Kamerafrau Halyna Hutchins tötete und den Regisseur Joel Souza
verletzte. Baldwin war auch Koproduzent des Films. Er hat beteuert, er habe nicht
geahnt, dass eine scharfe Patrone in der Waffe steckte, die zudem versehentlich
losgegangen sei. Der Prozess gegen Baldwin soll im Juli beginnen.

Neben dem Vorwurf der fahrlässigen Tötung war der Waffenmeisterin auch Manipulation von Beweismaterial vorgeworfen worden. Von letzterem war Gutierrez-Redd bei dem Prozess im März aber freigesprochen worden. Die Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung hatte die Staatsanwaltschaft damit begründet, dass Gutierrez-Reed die mehr als 20 Waffen am Set nur nachlässig beaufsichtigt habe. 

Ihr Anwalt hatte nach dem Urteil der
Geschworenen im März angekündigt, dass seine Mandantin in Berufung gehen werde.



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