Mindestens 40 Menschen sollen laut „BBC“ in den letzten drei Jahren aufgrund von Aktionen der griechischen Küstenwache im Mittelmeer ums Leben gekommen sein. Dazu zählen auch neun Migranten, die Berichten zufolge von den Beamten absichtlich ins Wasser geworfen worden sein sollen.

Migranten erheben schwere Vorwürfe

In fünf der 15 von BBC analysierten Vorfälle, die zwischen Mai 2020 und 2023 stattgefunden haben sollen, berichteten Migranten, sie seien von den griechischen Behörden direkt ins Meer geworfen worden. In vier dieser Fälle sollen die Betroffenen auf griechischen Inseln gelandet, aber dann gejagt worden sein.

Unter den erschütterndsten Schilderungen ist die eines Mannes aus Kamerun, der im September 2021 die Insel Samos erreichte. Er berichtete der BBC, er und zwei andere – ein weiterer Kameruner und ein Mann aus der Elfenbeinküste – seien auf ein Boot der griechischen Küstenwache gebracht worden. Anschließend seien sie über Bord gestoßen worden. Nur er habe es ans Ufer geschafft.

Ein anderer Mann aus Somalia erzählte der BBC, er sei im März 2021 von der griechischen Armee auf der Insel Chios gefasst und an die Küstenwache übergeben worden. „Sie warfen mich gefesselt mitten ins Meer. Sie wollten, dass ich sterbe“, sagte er. Er habe überlebt, indem er auf dem Rücken schwamm. Doch drei aus seiner Gruppe seien gestorben.

Küstenwache weist Vorwürfe zurück

Alle Interviewten erzählten, sie hätten Asyl in Griechenland beantragen wollen, wurden aber festgenommen, bevor sie zu den Registrierzentren gelangen konnten. Menschenrechtsgruppen werfen Griechenland vor, Tausende von Asylsuchenden illegal zurück in die Türkei zu bringen und ihnen das Recht auf Asyl zu verwehren.

Die griechische Küstenwache wies alle Vorwürfe illegaler Aktivitäten zurück und betonte, sie arbeite „unermüdlich mit größter Professionalität, einem starken Verantwortungsbewusstsein und Respekt für das menschliche Leben und grundlegende Rechte“. Das griechische Ministerium für Schifffahrt und Inselpolitik kündigte eine Untersuchung der Vorwürfe und des von der BBC vorgelegten Materials an.





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