Experten schlagen Alarm: In Japan breitet sich das Streptokokken-induzierte toxische Schock-Syndrom (STSS) mit beispielloser Geschwindigkeit aus. Die bakterielle Infektion, die in einigen Fällen tödlich enden kann, hat in den ersten beiden Monaten dieses Jahres bereits 378 Fälle erreicht, wie der „Guardian“ unter Berufung auf das National Institute of Infectious Diseases (NIID) bestätigt.

Rasante Zunahme von Streptokokken-Erkrankungen

Vergleichszahlen aus dem Vorjahr zeigen die Dramatik der Lage: Im gesamten Jahr 2023 gab es insgesamt 941 Fälle von STSS. Die Daten des NIID lassen befürchten, dass die Zahlen in diesem Jahr noch deutlich ansteigen könnten. 

Besonders beunruhigend: Während normalerweise ältere Menschen als Risikogruppe gelten, verzeichnet man nun vermehrt Todesfälle bei Personen unter 50 Jahren.

Gefahr durch „Streptococcus pyogenes“

Verursacher der meisten Fälle ist das Bakterium „Streptococcus pyogenes“, das häufig Halsschmerzen bei Kindern auslöst und oft unbemerkt in Menschen vorhanden ist. Das Bakterium kann hochansteckend sein und schwere Krankheiten hervorrufen, etwa dreißig Prozent der STSS-Fälle verlaufen tödlich. 

Zu den Symptomen bei älteren Menschen zählen unter anderem erkältungsähnliche Erscheinungen, die sich jedoch verschlimmern und zu ernsthaften Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Meningitis entwickeln können.

Nachlassen der Corona-Schutzmaßnahmen als Ursache?

Experten vermuten, dass der Anstieg der Infektionen mit dem Ende der strengen Corona-Schutzmaßnahmen in Japan zusammenhängt. Seit der Einstufung von Covid-19 auf das Niveau einer saisonalen Grippe im Mai 2023 scheinen die Menschen weniger vorsichtig zu sein. Das japanische Gesundheitsministerium empfiehlt, die gleichen hygienischen Vorkehrungen zu beachten, die während der Coronavirus-Pandemie etabliert wurden.





Source link www.focus.de