„Dragon’s Dogma 2“ ist ein Action-Rollenspiel, das in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt spielt. Entwickler Capcom verspricht spektakuläre Rollenspiel-Momente – wie gut das Spiel wirklich ist, haben wir getestet.

„Dragon’s Dogma 2“: Worum geht es?

Die tiefe Stimme eines Drachens macht unmissverständlich klar: Wir sind der Erweckte und wir müssen diesen Drachen besiegen. So weit, so gut. Kurze Zeit später wirft uns das Spiel in eine durchaus gefährliche Welt, in der hauptsächlich Menschen und löwenartige Biestren leben. Nun, das sind die mehr oder weniger zivilisierten Bewohner, denn daneben treffen wir auf wilde Tiere, Monster und andere mystische Wesen, die uns das Leben mehr oder weniger schwer machen. Natürlich spielen wir eine wichtige Rolle im Weltgeschehen und finden uns bald in einer intrigenreichen Hintergrundgeschichte wieder.

„Dragon’s Dogma 2“: Für wen ist das Game?

Fans von „Skyrim“, „The Witcher 3“ oder ähnlichen Spielen werden sich schnell in der Fantasy-Welt zurechtfinden, aber auch neue Elemente kennenlernen, die „Dragon’s Dogma 2“ einführt. Zu Beginn bauen wir uns in einem mächtigen Editor einen Charakter, dem wir dann einen Beruf wie Krieger oder Magier geben können – keine Angst, das lässt sich später im Spiel noch ändern. Kurz darauf bauen wir uns auf ähnliche Weise einen Hauptvasallen.

Das ist eine schöne Mechanik des Spiels: Von nun an werden wir von einem computergesteuerten NPC begleitet, den wir indirekt mit einfachen Befehlen steuern können. Dazu holen wir uns aus dem sogenannten Rift bis zu zwei weitere NPCs, die unsere Gruppe vervollständigen. Diese haben einen eigenen Charakter, ihre sich wiederholenden Sprüche kennen wir aber nach einigen Spielstunden auswendig. Aufgepasst: Während unser selbst erstellter Begleiter mitlevelt, müssen wir die angeheuerten immer wieder austauschen. Das zwingt uns aber auch, immer wieder mit der Gruppenzusammensetzung zu experimentieren.  

Mit der Zeit beherrschen wir auch unsere Fähigkeiten und werden immer besser darin, die verschiedenen Kampftaktiken einzusetzen. Es macht Spaß, mit einer ausgewogenen Gruppe und neuen Fertigkeiten große, anfangs unsterblich erscheinende Monster wie Greifen zu erlegen.

„Dragon’s Dogma 2“: Wie gut ist das Spiel?

Das Spiel bietet alles, was ein Fantasy-Epos braucht. Der eigentliche Star ist aber die Spielwelt, die zum Entdecken einlädt. Sie wirkt organisch aufgebaut und man vermutet hinter jeder Ecke der bergigen Welt Schätze und besondere Orte – und wird dann von den toll inszenierten Entdeckungen überrascht. Freiheit bietet aber nicht nur die Erkundung der Welt, auch die Missionen können wir auf verschiedene Arten angehen.

Der Schwierigkeitsgrad ist durchaus knackig, wenn wir uns allzu naiv in den Kampf stürzen. Scheitern wir jedoch, lässt uns das geschickte Spieldesign meist erkennen, dass der Fehler in der Taktik bei uns lag. Oder dass man die Stadt nachts einfach nicht verlassen sollte. Denn wenn die Sonne untergegangen ist, kommen ganz andere Kreaturen um die Ecke, die eine bei Tag noch so schlagkräftige Abenteurergruppe bei Vollmond ziemlich alt aussehen lassen.

Fazit: „Dragon’s Dogma“ ist ein wunderbares Fantasy-Epos mit der richtigen Mischung aus Vertrautem und Neuem. Es lädt zum Entdecken ein und ist eine klare Empfehlung für Rollenspielfans, die gerne mal um die Ecke denken. Abzüge in der B-Note gibt es für die etwas hölzern inszenierte Erzählweise und die ewigen Laufwege.

Wertung: 4,5 von 5 Drachenschuppen.



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