Todesfelde. David Wagner wuselte sich durch die Abwehr des SV Todesfelde und zog ab. Leicht abgefälscht, ging der Schuss knapp über die Querlatte. Keeper Fabian Landvoigt wäre machtlos gewesen. Eine Ecke noch, dann war Schluss. Titelkandidat Todesfelde gewann das Spiel der Fußball-Oberliga gegen den Eckernförder SV mit 2:1 (0:0).
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ESV-Trainer Maik Haberlag ärgerte sich über das Ergebnis, lobte seine Elf aber für ihre Leistung: „Unsere zehn schwachen Minuten gleich nach der Pause hat das Todesfelder Spitzenteam krass ausgenutzt. Davor und danach haben wir defensiv stabil gestanden und mutig, wenn auch ohne viele Torchancen, nach vorne gespielt.“
SV Todesfelde findet zunächst keinen Rhythmus
Mit zwei Siegen preschte der Eckernförder SV nach der Winterpause auf Platz sechs vor. Mit dem Rückenwind der Erfolge beim VfB Lübeck II (2:0) und gegen SC Weiche Flensburg 08 II (3:2) lief die Elf von der Ostsee mit viel Selbstvertrauen beim SV Todesfelde auf, für den es der erste Punktspiel-Auftritt im Jahr 2024 war. Die Platzherren hatten Mühe, ihren Rhythmus zu finden. „Wir haben die Bälle zu schnell verloren“, sagte SVT-Trainer Björn Sörensen. „Erst nach der Pause haben wir uns deutlich gesteigert und den Sieg verdient.“
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SV Todesfeldes Trainer Björn Sörensen ballt die Faust. Gerade ist seine Mannschaft gegen den Eckernförder SV in Führung gegangen.
Quelle: Nils Göttsche
Mit Außenverteidiger Benny Soares (bisher U 21) und Marco Drawz (VfV Hildesheim), der auf der Zehnerposition für Kreativität und Torgefahr sorgen sollte, bot Sörensen zwei Startelf-Debütanten auf. Als Doppelspitze mit Marco Pajonk erhielt der junge Felix Möller den Vorzug vor dem wuchtigen Morten Liebert. „Der Konkurrenzkampf tobt“, freut sich Sörensen über die qualitative Breite in seinem Kader.
Kein Platzverweis: Glück für Marco Pajonk
In der 45. Minute waren die Eckernförder überhaupt nicht damit einverstanden, dass Schiedsrichter Paul Jasper Albrecht den Todesfelder Marco Pajonk nicht mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Der für ein Bagatelldelikt bereits verwarnte Pajonk traf ESV-Abwehrmann Jost Bennet Andreas. „Klar drübergehalten“, bewertete ESV-Trainer Haberlag die Situation.
Als sich abzeichnete, dass Albrecht den SVT-Angreifer nicht sanktionieren würde, schickte der ESV-Trainer ein lautes „hab doch mal den Mut, konsequent durchzugreifen“ hinterher. Sein Abwehrmann Julian Zülsdorff vermutete sogar einen Bonus für den populären Todesfelder Angreifer: „Bei jedem anderen hätte es Gelb-Rot gegeben.“ Sörensen reagierte sofort, ersetzte Pajonk noch vor dem Pausenpfiff durch Liebert.
Felix Möller trifft, Benny Soares lässt Traumtor folgen
Mit Beginn der zweiten Hälfte spielten die Todesfelder mit viel mehr Feuer. In der 49. Minute brachte Möller den Ball nicht am ESV-Keeper Lauritz Sievers vorbei. Keine 60 Sekunden später hatte der sträflich ungedeckte Möller leichtes Spiel, eine perfekt getimte Flanke von Henrik Sirmais zum 1:0 einzuköpfen. Dem gleich der zweite Treffer folgte. Diesmal flankte Liebert, Soares (54.) nahm den Ball volley und wurde für seinen Mut mit einem Traumtor belohnt.
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Möller hätte erhöhen können, dann zogen sich die Todesfelder zurück. „Damit haben wir den ESV zurück ins Spiel geholt“, sagte Sörensen. Haberlag stimmte zu: „Todesfelde hat uns nicht mehr gepresst, das hat uns neuen Mut gegeben.“
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Als Nils Woelki (84.) nach einem Freistoß aus der Drehung das Anschlusstor gelang, mussten die Todesfelder um die Punkte zittern. Das Aufatmen war groß, als Wagners Schuss das Ziel verfehlte. „Eckernförde war der erwartet unbequeme Gegner“, sagte SVT-Kapitän Henrik Sirmais. „Aber wir haben uns durchgebissen und gewonnen. Das ist es, was zählt.“
SV Todesfelde: Landvoigt – Soares (77. Musci), Rave (46. Schulz), Thiel, Meseberg – Erfmann – Sirmais, Drawz (67. Klüver), Krause – Möller (67. Kliti), Pajonk (45. Liebert) – Eckernförder SV: Sievers – Bamler, Zülsdorff, Andreas, Lorenz (85. Apitz) – Mohr, Wiese, Stoeterau (68. Schneekloth) – Witte (54. Wagner) – Wölki, Clausen (73. Dagtekin) – Schiedsrichter: Paul Jasper Albrecht (TSV Böklund) – Tore: 1:0 Möller (49.), 2:0 Soares (53.), 2:1 Wölki (84.) – Zuschauer: 275
KN