Die sozialliberale Opposition hat bei der Parlamentswahl in Südkorea eine Mehrheit erreicht. Wie südkoreanische Sender berichteten, konnte die Demokratische Partei (DP) von Oppositionsführer Lee Jae Myung
ihre Stellung als größte Einzelpartei in der 300 Sitze zählenden
Nationalversammlung behaupten. Dem konservativen Präsidenten Yoon Suk Yeol könnte dadurch weitgehend innenpolitische Handlungsunfähigkeit drohen.

Nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen in 254 Wahlbezirken konnte die DP den Berichten zufolge mit 160 Sitzen rechnen. Die Volksmacht-Partei (PPP) von Yoon würde demnach künftig mit 91 Abgeordneten vertreten sein. Neben den Direktmandaten werden bei der alle vier Jahre stattfindenden Wahl noch 46 Sitze nach dem proportionalen Stimmenanteil an Listenkandidaten vergeben.

Die Wahl galt als wichtiger Zwischentest für die Regierung unter Yoon, welcher die Wahl vor zwei Jahren knapp vor dem DP-Vorsitzenden Lee gewonnen hatte. Die nächste Präsidentenwahl ist für 2027 geplant, Yoon kann dann nicht mehr wiedergewählt werden.

Mehr als 44 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren zur Wahl aufgerufen worden. Die Beteiligung lag nach vorläufigen Angaben der
staatlichen Wahlkommission bei 67 Prozent. Das war der höchste Wert bei
Parlamentswahlen seit 32 Jahren.

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