Die produzierten Module liefern sowohl Strom als auch Wärme aus Sonnenenergie: In Ottendorf-Okrilla bei Dresden ist eines der größten Werke Europas für sogenannte PVT-Module eingeweiht worden. Michael Kellner (Grüne), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, und Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) beglückwünschten den Hersteller Sunmaxx am Montag vor Ort. «Ich finde, das ist ein guter Tag für die deutsche Industrie und für den Standort hier», sagte Kellner. Man habe in Ostdeutschland große Standortvorteile durch die hohe Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien, Fläche für Industrieansiedlungen und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Mit der Eröffnung sei ein wichtiger Meilenstein erreicht, sagte Dulig. «Wir alle blicken gerade mit Sorge auf die Solarbranche, denn sicher geglaubten Geschäftsmodellen geht plötzlich die Luft aus und seit Wochen und Monaten stecken wir in Debatten um faire Marktbedingungen und Subventionen.» Daher freue er sich, bei der Standorteröffnung des Modulwerks dabei zu sein.

Dulig lobte die verwendete Technologie des Herstellers als «geniale Idee». «Diese Module haben als Alleinstellungsmerkmal die Kombination von ausgereifter Thermomangement-Technologie aus dem Automobilbereich mit der modernsten Solarzellentechnologie», erklärte Geschäftsführer Wilhelm Stein. Sunmaxx habe hier einen Technologievorsprung von mehreren Jahren. Während die Solarzellen auf der Vorderseite Strom produzieren, wird auf der Rückseite kaltes Wasser aufgeheizt, dass dann beispielsweise von Wärmepumpen zum Heizen verwendet werden kann. So können laut Hersteller 80 Prozent der verfügbaren Sonnenenergie umgewandelt werden, bei reinen Photovoltaik-Modulen nur 20 Prozent.

Produziert wird in Ottendorf-Okrilla bereits seit Dezember. Aktuell fertigen die 25 Mitarbeiter mehrere Hundert bis Tausend Module wöchentlich. Bis Ende 2024 will Sunmaxx die Produktionskapazität mit dann 60 bis 80 Mitarbeitern auf 120.000 Module mit einer Gesamtleistung von 50 Megawatt pro Jahr ausweiten. Produziert und ausgeliefert wurden seit Jahresbeginn Module mit einem Megawatt Gesamtleistung. Der Vertrieb läuft über ein Fachpartnernetz, das den sogenannten DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) abgedeckt. Langfristig plant das Unternehmen eine Produktionskapazität von bis zu drei Gigawatt.

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