Reisende in München müssen an diesem Donnerstag mit erheblichen Behinderungen rechnen. Denn sowohl die Deutsche Bahn (DB) als auch die Lufthansa werden erneut bestreikt.

Die Eisenbahnergewerkschaft GDL hat von Donnerstagfrüh, 7. März, 2 Uhr, bis zum frühen Freitagnachmittag, 13 Uhr, zum Streik aufgerufen. Knackpunkt ist weiterhin die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche im Schichtdienst.

Mit ersten Einschränkungen bei der S-Bahn war bereits ab Mitternacht in der Nacht auf Donnerstag zu rechnen, teilte die Bahn mit. Diese werden bis Freitagnachmittag andauern. Von 14 Uhr an plant die Bahn dann, nach und nach wieder mehr S-Bahnen einsetzen zu können. Bis zum späten Freitagnachmittag sollen die Linien wieder im 20-Minuten-Takt fahren. Die Linie 20 und die Züge des 10-Minuten-Takts sollen aber den gesamten Freitag über entfallen.

Während des Streiks sollen laut DB alle S-Bahn-Linien mindestens im Stundentakt verkehren:

  • Die Linie S1 fährt zwischen Ostbahnhof und Freising im 60-Minuten-Takt und fährt nicht zum Flughafen.
  • Die Linie S2 verkehrt zwischen Markt Schwaben und Dachau alle 20 bis 40 Minuten, auf den übrigen Abschnitten im Stundentakt.
  • Die Linien S3, S4, S6 und S7 verkehren im Stundentakt.
  • Die Linie S8 fährt zwischen Pasing und Flughafen alle 20 Minuten, zwischen Pasing und Germering alle 20 bis 40 Minuten sowie zwischen Germering und Herrsching alle 60 Minuten.
  • Die Linie S 20 entfällt.
Deutsche Bahn und Lufthansa: Die S-Bahnen fahren während des Streiks nach einem Notfahrplan.

Die S-Bahnen fahren während des Streiks nach einem Notfahrplan.

(Foto: Robert Haas)

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag gebe es zudem Bauarbeiten auf der Stammstrecke, warnte die Bahn und riet, nicht notwendige Reisen auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben.

Für Fernreisende entfällt die Zugbindung. Fahrgäste können sich auf www.s-bahn-muenchen.de oder in der App München Navigator über ihre Verbindung und auf www.s-bahn-muenchen.de/aktuell über die aktuelle Betriebslage informieren. Die GDL droht zudem mit anschließenden Streiks, die nicht 48 Stunden vorher angekündigt werden, damit der Bahn keine Zeit für Notfahrpläne bleibt.

Am Flughafen fallen viele Flüge aus

Die Gewerkschaft Verdi hat von Donnerstagmorgen bis Samstagmorgen das Lufthansa-Bodenpersonal zum Streik aufgerufen. Verdi fordert für die rund 25 000 Beschäftigten der Lufthansa AG, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo 12,5 Prozent mehr Gehalt und mindestens 500 Euro monatlich, bei zwölf Monaten Laufzeit.

Die Lufthansa rechnet während des zweitägigen Warnstreiks mit massiven Flugausfällen vor allem an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München. Der Flughafen München soll am Donnerstag und Freitag zwar geöffnet bleiben, an beiden Streiktagen finden aber “nur zehn bis 20 Prozent des Flugprogramms statt”, teilte eine Sprecherin der Lufthansa am Mittwoch mit. Für den gesamten Zeitraum des Warnstreiks waren demnach ursprünglich rund 1000 Flüge in München geplant. Laut einem Sprecher des Flughafens entfallen allein am Donnerstag etwa 500 der 800 für den Tag geplanten Flüge. Für Freitag sei mit einer ähnlichen Quote zu rechnen.

Der Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals begann in den Technikbereichen schon am Mittwochabend und soll bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr fortgesetzt werden. Passagierflüge sind vor allem am Donnerstag und Freitag gefährdet. In den Flugplänen seien die Streichungen bereits berücksichtigt. Beim jüngsten Streik mussten in München von 790 geplanten Flügen 448 annulliert werden.

Betroffene Passagiere erhalten per Mail oder in der Lufthansa-App Informationen über Streichungen und Umbuchungsmöglichkeiten. Umbuchungen sind kostenlos, alternativ können sich die Kunden ihre Tickets erstatten lassen.



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