Oldenburg. Der Winter hat an den Straßen im Norden genagt. Die vielen Schlaglöcher sind kaum zu übersehen. Umso wichtiger ist es dem Land, die Sanierung des Straßen- und Radwegenetzes voranzutreiben. Dafür wendet der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) in der Hansestadt Lübeck sowie in den Kreisen Ostholstein, Stormarn und Herzogtum Lauenburg 2024 insgesamt 55 Millionen Euro auf. Das Bauprogramm erstreckt sich von Fehmarn bis an die Grenze Hamburgs.
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Es sollen rund 64 Kilometer Straßen, mehr als 22 Kilometer reine Radwege und zwölf Bauwerke erneuert oder ausgebaut werden. Der Landesbetrieb werde in den vier aufgezählten Regionen insgesamt 31 Straßen sowie 20 Radwege in Schuss bringen, sagte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) in Oldenburg. Gemeinsam mit dem neuen LBV.SH-Direktor Frank Quirmbach und dessen Fachleuten Britta Lüth und Christoph Köster ist er am Donnerstag nach Oldenburg in die Straßenmeisterei gekommen, um die wichtigsten Projekte zu erläutern.
In der Straßenmeisterei Oldenburg hat der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr das Bauprogramm 2024 vorgestellt (v. r.): LBV-Direktor Frank Quirmbach, Jan Baaß von der Straßenmeisterei, Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen und Nils Burkhardt, Leiter der Straßenmeisterei.
Quelle: Markus Billhardt
Das sind die LBV-Maßnahmen in und rund um Lübeck
An der Landesstraße 92 soll auf dem Gebiet der Hansestadt der Radweg zwischen der A 20 und Kronsforde saniert werden. Auf der Bundesstraße 207 wird im Sommer im Bereich Lübeck-Süd die Fahrbahn erneuert. Noch im Frühjahr ist vorgesehen, die Straßendecke der Landesstraße 332 zwischen Stockelsdorf und der Autobahnanschlussstelle Mönkhagen aufzufrischen. Das 55-Millionen-Euro-Paket beinhalte Mittel für 15 Landesstraßen-, sowie jeweils acht Bundes- und Kreisstraßen-Projekte, für die der LBV in weiten Teilen ebenfalls zuständig sei, erläutert Frank Quirmbach.
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„Wir dürfen nicht alte Fehler wiederholen und die Infrastruktur noch weiter zerfallen lassen“, mahnt Madsen. Er erinnerte daran, dass für die Sanierung von Landesstraßen in ganz Schleswig-Holstein in diesem Jahr rund 80 Millionen Euro und für separate Radwege neun Millionen Euro veranschlagt sind. In Ostholstein laufen die Arbeiten zur Instandhaltung und zum Ausbau der Bundesstraßen B 207 zwischen Heiligenhafen-Ost und Puttgarden durch die Deges. In diesem Jahr sollen sichtbare Arbeiten von Avendorf bis Puttgarden inklusive der ersten Bauwerke erfolgen.
Wichtige Verbindungen in Ostholstein stehen auf dem Plan
Zu den wichtigsten Bauprojekten in Ostholstein – im Kreis werden rund 32 Millionen Euro investiert – zählt laut Britta Lüth zudem seit Februar die Fortführung der Sanierung der Kreisstraße 48 zwischen Oldenburg und Dannau. Seit 2022 wird an der Strecke in drei Bauabschnitten gearbeitet. Auf dem Plan steht die Fahrbahnerneuerung der Landesstraße 55 von Malente über Sieversdorf und Neukirchen bis Dannau. Die Fahrbahnerneuerung auf mehr als sechs Kilometern zwischen Ahrensbök und Pönitz (Bundesstraße 432) gehört auch zu den Projekten in diesem Jahr. Auch die 50 Meter lange Dauerbaustelle mit abgesengter Straße bei Ahrensbök gehöre dazu, betont Christoph Köster vom LBV.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen findet sein Lieblingsschild in der Straßenmeisterei Oldenburg. Baustellen müssen jetzt sein, aber auch er mag lieber freie Straßen.
Quelle: Markus Billhardt
Ausbau der Bundesstraße 404 im Kreis Stormarn schreitet voran
Der dreistreifige Ausbau der Bundesstraße 404 zwischen den Anschlussstellen Bargteheide und Lütjensee, der Ende Mai 2024 aller Voraussicht nach fertig wird, zählt im Kreis Stormarn zu den wesentlichen Aufgaben. Auch die Fahrbahnerneuerung der Landesstraße 83 zwischen Bad Oldesloe und Sühlen wird von den LBV-Verantwortlichen hervorgehoben. Auf 5,9 Kilometern würden von Ende März bis Mitte Mai Fahrbahn und Radweg in Schuss gebracht. Über eine längere Phase ist die grundhafte Sanierung der Landesstraße 93 zwischen Großensee und Trittau geplant.
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Neue Brücke über die Steinau im Kreis Herzogtum Lauenburg
Zu den Projekten des LBV im Herzogtum Lauenburg gehört der Ersatzneubau der Brücke auf der Bundesstraße 7 über die Steinau bei Schwarzenbek. Am 11. März starten die Vorbereitungen für die Maßnahme, die bis zum Herbst andauern soll. Die Kosten liegen bei etwa 1,4 Millionen Euro. Fortlaufend wird an der Nord-Ost-Umgehung Schwarzenbeks (Bundesstraße 209) gearbeitet. Die Freigabe des zweiten Bauabschnitts von Höhe der Bundesstraße 404 bis Kreisstraße 17 soll voraussichtlich im Januar 2025 erfolgen.
Quirmbach treibt vor allem das Thema Landesstraßen um: Die Aufarbeitung des Sanierungsstaus sei noch nicht abgeschlossen. Sie seien über Jahrzehnte kontinuierlich kaputtgespart worden. Der LBV-Chef betont darüber hinaus: „Bei bei allen Sparzwängen – gerade der jetzige Winter setzte allen Straßen massiv zu. Und die zahlreichen Schlaglochpisten zeigen uns doch, dass unser Engagement hier keinesfalls nachlassen darf, die Straßen in Ordnung zu halten.“
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Laut Madsen sei das Bauprogramm ein Signal an die Menschen: „Wir setzen mit massiven Investitionen sehr viel um.“ Keiner möge unbedingt Baustellen, sie erforderten Geduld. Aber sie seien eine gute Nachricht. Der Zustand der Straßen werde besser. Auf einer interaktiven Karte informiert der LBV.SH über die geplanten Baumaßnahmen 2024.
LN