Stralsund. Ein Mops in Übergröße mit Sonnenbrille und Smoking sitzt in der Ecke des Ladens. Daneben hängt ein Gesteck aus Trockenblumen. Die beiden Betreiber Steve und Romy Brose haben sich mit ihrer Galerie „Stralifornia Art & Flowers“ vor zwei Jahren den Traum der Selbstständigkeit erfüllt. Nun sind sie vom Frankenwall in die Heilgeiststraße, genauer gesagt in das ehemalige Geschäft „Lieblingsstücke“ gezogen und haben einen Teil des Sortiments übernommen.

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Neben Pop-Art-Kunstwerken und Blumen, die mit einem speziellen Verfahren haltbar gemacht werden, gibt es jetzt auch Raumdüfte, die durch eine Art Duftlampe die Luft reinigen sollen.

So sieht der neue Laden von Romy und Steve Brose aus. Hier gibt es neben Pop Art und Trockenblumen noch einige weitere Schätze zu entdecken.

So sieht der neue Laden von Romy und Steve Brose aus. Hier gibt es neben Pop Art und Trockenblumen noch einige weitere Schätze zu entdecken.

In den nächsten Monaten sollen noch „konservierte Kleinbäume“ hinzukommen. Romy Brose erklärt: „Das ist wie ein Bonsai, den man aber nicht pflegen muss. Er bleibt in seinem ursprünglichen Zustand.“

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Kreative Träume des Stralsunder Paars werden wahr

Steve und Romy Brose haben während der Coronapandemie ihre Kreativität neu entdeckt. Die ehemalige Hotelfachfrau hatte schon immer ein großes Interesse an Blumen und band sich ihre Sträuße selbst. Während des Lockdowns bestellte sie Blumen im Internet und fand es schade, dass diese nach einer Woche nicht mehr gut aussahen.

„Als ich dann Blumen aus China fand, die durch ein Verfahren mit Alkohol, Glukose und Farbstoff konserviert werden, habe ich direkt zugeschlagen.“ Auf dem Tresen des Ladens steht ein zwei Jahre alter Brautstrauß des Paares. Die gelben und weißen Rosen haben immer noch eine intensive Farbe.

Romy Brose hat ihren Job im Hotel aufgegeben und steht Vollzeit hinter dem Verkaufstresen oder stellt Sträuße für Kunden zusammen.

Romy Brose in ihrem Reich. Die 37-Jährige hat sich auf Blumen spezialisiert, die durch ein aufwendiges Verfahren haltbar gemacht werden.

Romy Brose in ihrem Reich. Die 37-Jährige hat sich auf Blumen spezialisiert, die durch ein aufwendiges Verfahren haltbar gemacht werden.

Ihr Mann Steve hat schon in seiner Kindheit und Jugend gerne gemalt. Als er später sein erstes Bild kaufte, fing er an zu sammeln und wieder selbst Kunst zu machen. Nachdem er seine ersten Werke in Restaurants ausgestellt hatte, kam ihm die Idee, eine eigene Galerie aufzumachen.

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Nun hängt an einer Wand ein Bild mit Donald Duck und Micky Maus, dahinter ist ein altes Segelschiff zu sehen und ein Schriftzug mit dem Stadtnamen. Brose erklärt, dass dies eine Auftragsarbeit sei. Kunden könnten Vorschläge machen und dann würden die Designs von ihm oder kooperierenden Künstlern umgesetzt. „Natürlich übernehmen wir keinen Entwurf eins zu eins, jeder Künstler bringt seinen eigenen Stil rein.“

Autofelgen verkaufen und das Familienleben jonglieren

Um sich und seiner Frau den Freiraum für Kreativität zu ermöglichen, arbeitet er noch bei einem Online-Shop, der Felgen und Reifen für Autos vertreibt. Die 37-jährige Romy Brose erklärt, wie das Paar Kunst, Arbeit und zwei Kinder unter einen Hut bekommt: „Wir bringen morgens die Kinder in Schule und Kindergarten. Dann gehe ich in den Laden, er zu seinem anderen Job. Mittags werden die Kinder geholt, danach kommt er ins Geschäft. Abends, wenn die Kinder im Bett sind, haben wir noch ein bisschen Zeit füreinander.“ Steve Brose ergänzt: „Zeit für Liebe muss immer da sein.“

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Die beiden finden, dass Kreativität eine der wichtigsten Qualitäten ist, die sie ihren Kindern mitgeben können. Der Künstler hat ein stolzes Grinsen im Gesicht, als er erzählt, dass sein älterer Sohn auch schon fleißig zeichnet und malt.

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„Ich möchte in Stralsund etwas bewegen und Farbe reinbringen“

Wenn der 43-jährige Familienvater nicht gerade arbeitet oder sich um sein Kunstgeschäft kümmert, organisiert er Partys. „Die Stralibu Night“ ist laut Brose ein voller Erfolg in der Hansestadt: „Hier wird einfach zu wenig Kultur angeboten. Der nächste Termin ist schon fast wieder ausverkauft. Wir haben auch Leute aus Wismar, Hamburg und Hannover, die regelmäßig kommen.“

Steve Brose mag es vor allem bunt. Inspiration sammelt er in seinem Lieblingsurlaubsziel Saint-Tropez in Südfrankreich. Das Werk rechts ist ein Charityprojekt für das Kinderhospiz.

Steve Brose mag es vor allem bunt. Inspiration sammelt er in seinem Lieblingsurlaubsziel Saint-Tropez in Südfrankreich. Das Werk rechts ist ein Charityprojekt für das Kinderhospiz.

Auf die Frage, weshalb er ausgerechnet hier Pop Art verkaufen möchte, antwortet er: „Die Stadt kann oft trist und grau sein. Ich will mein Zuhause beleben, etwas bewegen, mehr Farbe reinbringen.“

OZ



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