Bratislava. In der Slowakei hat am Samstagmorgen die entscheidende zweite Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. Rund 4,4 Millionen Wahlberechtigte sollen sich in einer Stichwahl zwischen dem sozialdemokratischen Parlamentspräsidenten Peter Pellegrini und dem liberalen Ex-Außenminister und Diplomaten Ivan Korcok entscheiden. Die liberale Amtsinhaberin Zuzana Caputova bewirbt sich trotz ihrer noch immer großen Beliebtheit nicht um eine zweite fünfjährige Amtszeit. Umfragen ließen zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwarten.

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In der ersten Runde am 23. März gewann der von den liberalen und konservativen Oppositionsparteien unterstützte Korcok überraschend mit fünfeinhalb Prozentpunkten Vorsprung auf Pellegrini, den ein Teil der linksnationalen Dreiparteienkoalition unterstützte. Keiner der damals neun Kandidaten erreichte die absolute Mehrheit – daher muss eine Stichwahl entscheiden. Nun wird das Stimmverhalten der Anhänger der sieben ausgeschiedenen Kandidaten mitentscheidend sein.

Verzögerungen wegen technischer Probleme angekündigt

Korcok hatte im Wahlkampf versprochen, ein Gegengewicht zur linksnationalistischen Regierung unter Ministerpräsident Robert Fico zu sein. Pellegrini hatte hingegen mit dem Slogan „Die Slowakei braucht Ruhe!“ für ein Überwinden der tiefen innenpolitischen Spaltung geworben.

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Auch die Haltung zum russischen Angriffskrieg gegen das Nachbarland gehört zu den Konfliktthemen, die Politik und Gesellschaft des Landes spalten. Das EU- und Nato-Land Slowakei grenzt direkt an die Ukraine. Korcok tritt für eine entschlossene militärische Unterstützung der Ukraine ein. Pellegrini mahnt hingegen bei Waffenlieferungen zur Vorsicht und beruft sich dabei auf den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.

Die Wahllokale sollen um 22.00 Uhr schließen, allerdings wird es wegen technischer Probleme in einem Wahllokal leichte Verzögerungen geben, wie die Nachrichtenagentur TASR am Samstagvormittag meldete. Ein Ergebnis wird für den Sonntagmorgen erwartet.

RND/dpa



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