Freundschaften begleiten uns unser ganzes Leben.
Während wir uns Mutter, Vater, Bruder oder Schwester nicht aussuchen können,
wählen wir unsere Freundinnen und Freunde frei. Doch so wie sich das Leben
verändert, verändern sich auch Freundschaften. Zu manchen bricht der Kontakt ab
– nicht, weil man sich nicht mehr mag, sondern manchmal auch, weil schlichtweg
die Zeit fehlt. Wie schaffen wir es, unsere Freundschaften nicht aus den Augen
zu verlieren – und warum fällt das mit steigendem Alter immer schwerer?

Jugendliche und junge Erwachsene führen Studien
zufolge die meisten Freundschaften. Nach der Schule oder der Vorlesung trifft
man sich im Park, geht gemeinsam aus, verschanzt sich vor den Eltern im
Kinderzimmer oder feiert die erste WG-Party zusammen. Franz Neyer, Professor
für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Universität Jena, forscht seit mehr als 20 Jahren zu Freundschaften und ihrem Einfluss auf das
Leben. Auch seine Erhebungen zeigen, dass wir nie wieder so viele Freunde um
uns sammeln wie im jungen Alter. Ab 30
nimmt die Zahl der Freundschaften langsam wieder ab. Neyer sieht dafür
verschiedene Gründe: “In diesem Alter sind viele Partnerschaften eingegangen,
sie haben ihr Studium oder ihre Ausbildung beendet und einen Beruf gewählt,
manche sind noch einmal in eine andere Stadt gezogen, andere sind für den Job
ständig unterwegs oder haben eine Familie gegründet.”



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