Paris bereitet sich zum dritten Mal in seiner Geschichte auf die Olympischen Spiele vor. Dabei gab es in der 128-jährigen Geschichte der Olympischen Spiele schon die unterschiedlichsten Gastgeber und die spannendsten Geschichten. Es lohnt sich, einen Blick auf die lange Tradition der berühmtesten Olympischen Spiele der Welt zu werfen.

Wie ein französischer Student die Olympischen Spiele wiederbelebte

Die Tradition der Olympischen Spiele reicht bis ins antike Griechenland zurück. Die Idee zur Wiederbelebung der Olympischen Spiele hatte 1880 der französische Student Pierre de Coubertin. Als Pädagoge erkannte er, dass junge Menschen durch gemeinsamen Sport Ehrgeiz und Teamgeist entwickeln können.

Währenddessen entdeckte der deutsche Archäologe Ernst Curtius bei seinen Ausgrabungen die olympischen Sportstätten der alten Griechen. Coubertin ließ sich davon inspirieren und schuf die Olympischen Spiele der Neuzeit. Unter dem Motto „Citius, altius, fortius“ (dt.: schneller, höher, stärker) wollte er die internationale Völkerverständigung fördern. 1894 gründete er das IOC, 1896 begannen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen.

 

Die Olympischen Sommerspiele: Vom Amateursport zum globalen Festakt

Bei den ersten Olympischen Spielen waren unter den Teilnehmern in erster Linie die Sportler aus den jeweiligen Gastgeberländern. Außerdem waren nur männliche Amateursportler zugelassen, das heißt sie durften mit dem Sport kein Geld verdienen. Dieser Paragraph wurde erst 1981 aufgehoben. Frauen durften schon bei der nächsten Olympiade (1900) mitmachen, wenn auch nur in wenigen Diszplinen . Die ersten Olympischen Winterspiele fanden übrigens 1924 im französischen Chamonix statt.

Die Olympischen Spiele 1912 in Schweden wurden zum Maßstab für nachfolgende Olympische Spiele, da hier erstmals Zielfotografie und elektronische Zeitmessung zum Einsatz kamen und die teilweise chaotischen Verhältnisse früherer Olympiaden überwunden wurden. Mit der Zeit kamen immer mehr Sportler aus der ganzen Welt zu den Olympischen Spielen.

Der politische Missbrauch der Olympischen Spiele

Gründer Coubertin wollte die Olympischen Spiele unpolitisch halten: Kein Land sollte die Olympischen Spiele für seine politische Agenda instrumentalisieren. Spätestens die Olympischen Spiele 1936 in Berlin bewiesen das Gegenteil, als die Nationalsozialisten die Olympischen Spiele zu Propagandazwecken missbrauchten.

Ein doppelten Olympia-Eklat gab es während des Kalten Kriegs. Die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau wurden von 42 westlichen Staaten wegen des Krieges in Afghanistan boykottiert. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: 1984 boykottierten 19 Staaten, vor allem aus dem Ostblock, die Olympischen Spiele in Los Angeles.

Die Vergabe der Olympischen Sommerspiele sind immer wieder Anlass für kontroverse Diskussionen, zuletzt bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Aufgrund von Zwangsumsiedlungen und Massenverhaftungen von Demonstranten, stand die Sportveranstaltung in der Kritik. Zu einem Boykott kam es jedoch nicht.





Source link www.focus.de